In Fortführung von Untersuchungen über den Oxydationsverlauf des Bleisulfids bei niederen Temperaturen 1 , die zu bestimmten Vorstellungen über die Rolle des Sauerstoffs bei der üblichen Sensibilisierung von PbS-Photozellen geführt hatten, wurden Messungen des Hell-und Dunkelstromes an PbS-Schichten und -Pulvern verschiedener Zusammensetzung und Vorbehandlung durchgeführt. Ergänzend wurden die elektrischen Eigenschaften von verschiedenen Bleioxyd-Präpa-raten sowie ihren bei höheren Temperaturen mit Sauerstoff bzw. mit Schwefel entstehenden Reaktionsprodukten untersucht.Wie C h a s m a r und Gibson 2 fanden, treten an PbSSchichten nach bestimmter Vorbehandlung (Einwirkung von Schwefelüberschuß bzw. Sauerstoff) bei tiefen Temperaturen ausgeprägte träge Photoeffekte auf. Eine nähere Diskussion dieser Vorbehandlung auf der Grundlage des Oxydationsverlaufs von Bleisulfid zeigte daß dabei in jedem Falle elementarer Schwefel anwesend ist. Eigene experimentelle Untersuchungen in letzter Zeit ergaben nun, daß nicht nur an derartigen aufgedampften Schichten, sondern ganz allgemein an überschwefeltem PbS (in dünnen, auf chemischem Wege nach Brückmann 3 hergestellten Schichten wie in Pulverform) derartige träge Photoeffekte bei tiefen Temperaturen zu beobachten sind, die allerdings an in Schwefeldampf aufgedampften Schichten besonders ausgeprägt sind. Es zeigte sich weiter, daß auch die Niederschläge, die man beim Versetzen von stark alkalischer Plumbitlösung mit Lösungen von Na3AsS4 bzw. Na3SbS4 erhält, bereits bei Zimmertemperatur geringe träge Photoeffekte liefern. Das gleiche gilt von dem nach H ofmann und Wölfl 4 aus PbJ2 und (NH4)2SX hergestellten Pb3S4J2 sowie Präparaten, die nach Duncan und Ott 5 aus Pb(N03)2-Lösungen und (NH4),SX bei Temperaturen unter 5° C hergestellt wurden, d. h. Substanzen, die nach Ansicht der zitierten Autoren Blei (II) -disulfid enthalten.Die bisherigen Ergebnisse sprechen dafür, daß die von C h a s m a r und Gibson 2 wie auch z. Tl. schon früher von G e n z e 1 und M ü s e r 6 beschriebenen trägen Photoeffekte an PbS und PbS enthaltenden Substanzen anscheinend nur in Gegenwart eines Uberschusses an Schwefel auftreten.Weitere Untersuchungen befaßten sich mit den lichtelektrischen Erscheinungen in Bleioxyden verschiedener Zusammensetzung und Vorbehandlung 7 . Es zeigte sich zunächst, daß fast alle käuflichen oder auch selbst hergestellten Präparate von gelbem und rotem PbO im sichtbaren Spektralgebiet mehr oder weniger geringe Photoeffekte ergaben, die aber nur
Auf chemischem und röntgenographischem Wege wird der für das lichtelektrische Verhalten des Bleisulfids wesentliche Oxydationsverlauf bei niederen Temperaturen untersucht.Bei Zimmertemperatur oxydiert sich aus Bleisalzlösungen mit H2S gefälltes PbS oberflächlich zunächst zu PbO und elementarem Schwefel. In Gegenwart von Luftfeuchtigkeit geht die Oxydation weiter und führt zu einem basischen Bleithiosulfat. Oberhalb etwa 100 °C zerfällt dieses Thiosulfat in PbS und PbSO4. Im Temperaturbereich 100–400 °C ist PbSO4 das Oxydationsendprodukt. Von etwa 400 °C ab entsteht, zunächst oberflächlich, unter SO2‐Entwicklung basisches Bleisulfat.Der Oxydationsverlauf wird mit dem sehr ähnlichen des Tl2S verglichen. Die sehr unterschiedliche Oxydierbarkeit von auf verschiedenen Wegen dargestellten PbS‐Präparaten wird diskutiert.
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