OriginalienBei der diagnostischen Einordnung orofazialer Schmerzen ist die gründliche Erfassung und Dokumentation der subjektiven Beschwerden von entscheidender Bedeutung. Die dafür benötigten Informationen werden im Zuge eines individuellen anamnestischen Gesprächs sowie mit Hilfe von Schmerzfragebögen undzeichnungen gewonnen [6,15,16]. Im klinischen Alltag werden Schmerzzeichnungen als schneller, nonverbaler Über-blick über die Lokalisation und Ausbreitung der Schmerzen eines Patienten eingesetzt [9]. Hierbei können zudem über die unmittelbar zum Zahnarzt-oder Arztbesuch führenden Beschwerden hinaus zusätzliche Schmerzen in anderen Bereichen des Körpers entdeckt werden.Die üblichen Körperschemata für die Schmerzzeichnung, wie auch das im Deutschen Schmerzfragebogen [8] verwendete, bestehen aus einem gezeichneten Umriss des menschlichen Körpers in Vorder-, Rück-und Seitenansicht. Die gebräuchlichen Körperschemata weisen meist Asymmetrien auf und sind anatomisch ungenau. Zudem ist für die Indikation "orofaziale Schmerzen" der Kopfbereich relativ klein wiedergegeben. Um diese Defizite auszugleichen, wurde aufbauend auf den Zeichnungen in [12] computergestützt ein neuartiges Körpersche-ma entwickelt (WB), in dem die Anatomie genauer dargestellt und die Symmetrie der Körperdarstellung gewahrt ist. Zusätzlich wurde ein vergrößertes Kopfschema entworfen. Die Zeichnungen wurden mit einem Raster unterlegt, das die computergestützte Auswertung und Quantifizierung der Schmerzareale erlaubt. Unklar war, welche Akzeptanz bei den Patienten ein solcher mehrseitiger Bogen im Vergleich mit den üblichen einseitigen Schemata finden würde. Wir stellten die Hypothese auf, dass ein Teil der Patienten das vergrößerte Schema und die damit verbundene Mehrarbeit als läs-tig empfinden, der größere Teil der Patienten die hierdurch gewonnenen Genauigkeit aber positiv aufnehmen würde. Wir postulierten ferner, dass solche Patienten, die unter multilokulären Schmerzen leiden oder die eine lange Schmerzanamnese haben, das ausführlichere Schema bevorzugen würden. Wir initiierten daher eine multizentrische Studie, in der prospektiv die Akzeptanz und der Informationsgehalt der beiden Körperschemata bei Patienten mit orofazialen Schmerzen verglichen wurden. | Der Schmerz 6 · 2006Methoden Patienten Die Patienten wurden prospektiv von Januar 2003 bis Juli 2005 in 9 verschiedenen Zentren rekrutiert. Alle Zentren waren auf die Behandlung orofazialer Schmerzen spezialisiert: 6 Klinikambulanzen (Zahnheilkunde, Neurologie, Orthopä-die), davon 5 Universitätsambulanzen, eine Schmerzambulanz und 2 zahnärztliche Praxen. Alle Untersucher sind Teilnehmer am Arbeitskreis "Mund-und Gesichtsschmerzen" der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS).Es wurden nur Patienten eingeschlossen, die den Arzt oder Zahnarzt primär wegen seit mindestens 4 Wochen bestehender orofazialer Schmerzen aufsuchten oder beim Arztbesuch spontan über solche Beschwerden klagten. Zudem mussten die Patienten in der Lage sein, die Aufklärung, Einwilligungserklärung und Instruk...
ZusammenfassungDie verschiedenen Strukturanomalien der Zähne sind in ihrer Summe verhältnismäßig häufig in der zahnärztlichen Praxis anzutreffen. Die wissenschaftliche Grundlage zur Behandlung dieser Erkrankungen steht dagegen auf keiner breitgefächerten Basis, da die einzelne Erkrankung wiederum zu selten vorkommt, um Studien mit hohem Evidenzniveau durchführen zu können. Für die zahnärztliche Therapie dieser Zahnveränderungen ist es essenziell, die richtige Diagnose zu stellen, um das Verfahren mit der günstigsten Prognose anwenden und so auch das entsprechende Material auswählen zu können. Generell bedingen alle Strukturanomalien eine hohe Bereitschaft von Patienten und Eltern, sich auf eine lang andauernde, engmaschige Behandlung beim Zahnarzt einzulassen, da der Wechsel von Milch-zu Wechselgebiss und später zur jugendlichen permanenten Dentition in vielen Fällen eine erneute bzw. erweiterte Behandlung mit sich bringt. SchlüsselwörterGenetische Strukturanomalien · Erworbene Strukturanomalien · Zahnerhaltung · Restaurationen · Recall ZFP-FortbildungDieser Beitrag erschien ursprünglich in der Zeitschrift wissen kompakt 2014, 8:13-25; DOI 10.1007/s11838-013-0193-8. Die Teilnahme an der zertifizierten Fortbildung ist nur einmal möglich. © Klaus Rüschhoff, Springer MedizinPunkte sammeln auf... SpringerMedizin.atZFP-Literaturstudium als Teil des Zahnärztlichen Fortbildungsprogramms der Österreichischen Zahnärztekammer (ZFP-ÖZÄK) TeilnahmemöglichkeitenKostenfrei im Rahmen der Mitgliedschaft der Österreichischen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ÖGZMK) ApprobationDiese Fortbildungseinheit ist mit 2 ZFP-Punkten approbiert und von der Österreichischen Zahnärztekammer anerkannt.
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