Zusammenfassung
Falldarstellung Eine 17-jährige Gymnasiastin betätigte sich in einer Freizeitsportgruppe körperlich moderat. Wenige Sekunden nach einem leichten abdominellen Anprall eines Balles bricht sie bewusstlos zusammen. Bei fehlender Atmung werden durch Laien sofort Maßnahmen der Basisreanimation durchgeführt. Ein Team aus boden- und luftgebundenen Rettungskräften konnte nach insgesamt 50 Minuten Reanimation einen Return of Spontaneous Circulation (ROSC) registrieren. Unter kontinuierlicher Noradrenalininjektion erfolgte der luftgebundene Transport in die Klinik. Die Patientin verstarb jedoch am 3. Tag nach dem Ereignis an dem in der Folge des Kreislaufstillstands aufgetretenen Hirnödem. In der Sektion und den sich anschließenden Zusatzuntersuchungen wurden ein hypoxischer Hirnschaden sowie Zeichen eines Schockgeschehens an lebenswichtigen Organen festgestellt. Außerdem fanden sich Hinweise der kardialen Manifestation einer Infektion mit Parvovirus B19 (PVB19).
Schlussfolgerungen Der plötzliche Herztod im Rahmen körperlicher Belastung, wie bspw. bei Sportveranstaltungen, ist ein extrem seltenes Ereignis. Die Anwendung der im professionellen Sportbereich üblichen umfangreichen medizinischen Betreuung wäre im Breitensport mit hohem Aufwand verbunden. Einer symptomatischen Therapie während medizinischer Notfallsituationen in diesem Bereich kommt damit große Bedeutung zu. Das Hauptaugenmerk sollte dabei auf einer funktionierenden Rettungskette mit qualitativ hochwertig ausgeführten Erst- und Folgemaßnahmen sowie einer durch die aufnehmende Rettungsleitstelle telefonisch unterstützten Laienreanimation liegen.
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