Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: In einer Feldstudie wurde die klinische Ausprägung des Malabsorptionssyndroms (MAS) bei Masthähnchen anhand von 13 Herden zweier schnellwüchsiger Rassen (Ross und Cobb) und einer langsam wachsenden Rasse (ISA-JV) beim ersten Auftreten von MAS mit 7–15 Tagen, 14 Tage später im Alter von 20–27 Tagen und am 28. Masttag untersucht. Material und Methoden: Neben dem Herdengewicht wurde zu den ersten beiden Untersuchungszeitpunkten (UZ) das Gewicht von je sechs Indikatortieren erfasst. Die Tiere wurden auf vorhandene Pathogene mittels Virusanzucht aus Darm und Leber-/Nieren- Pool sowie bakteriologischer Untersuchung (BU) der Darmabschnitte untersucht. Ergebnisse: Bei den schnellwachsenden Rassen verbesserte sich das Herdengewicht trotz anfänglicher Gewichtsdepression bei der Herkunft Ross, bei der Herkunft Cobb blieb es unter dem Sollwert. Dagegen differierte das Durchschnittsgewicht der Indikatortiere zwischen den beiden schnellwüchsigen Rassen und der Rasse ISA-JV zu beiden UZ signifikant. Bei der virologischen Untersuchung wurden trotz Impfung der Elterntiere mit stallspezifischen und kommerziellen Reovirusvakzinen zum ersten UZ in 14 von 26 Darmproben aus acht Herden, aber nur aus einer Leber-/Nieren-Poolprobe Reoviren nachgewiesen. Die Reoviren persistierten im Bestand und führten zu einer aufsteigenden Infektion, sodass sie zum zweiten UZ auch in 14 von 25 Leber-/ Nieren-Poolproben zu finden waren. Auch bei langsamwüchsigen Herden ohne MAS-Symptomatik waren Reoviren nachweisbar. Die Reoviren stellten sich heterogen dar, bei sieben von 10 isolierten Stämmen handelte es sich um ERS-ähnliche Stämme. Die BU, bei der keine primär pathogenen Keime nachweisbar waren, ergab bei den Herkünften Ross und Cobb E. coli quantitativ häufiger, Laktobazillen hingegen in geringerem Umfang als in den klinisch gesunden ISA-JV-Herden. Schlussfolgerung: Die pathogenetische Bedeutung der Reoviren am MAS-Geschehen bleibt trotz des häufigen Nachweises unklar. Die BU-Ergebnisse weisen trotz vorangegangener antibiotischer Behandlung auf eine vorliegende Dysbakteriose im Duodenum hin, die die Gewichtsdepression der Indikatortiere begünstigt. Klinische Relevanz: Der Dysbakteriosesollte therapeutisch durch gezielten Einsatz von Antibiotika/Probiotika entgegengewirkt werden.
Zusammenfassung: Gegenstand: Verfolgsuntersuchungen bei Nachkommen einer Mycoplasma-synoviae-infizierten Putenelterntierherde. Material und Methodik: In einem Putenelterntierbetrieb wurde bei einer Routine-Kontrolluntersuchung der Legehennen in der fünften Legewoche Mycoplasma-synoviae-DNA (MS-DNA) in Trachealtupferproben mittels PCR nachgewiesen. Da sich auch aus Bruteiern dieser Herde MS-DNA nachweisen ließ, wurden die Elterntiere unverzüglich geschlachtet. Aus der infizierten Herde wurden 13 Legehennen in einen Versuchsstall eingestallt. In unterschiedlichen Zeitintervallen erfolgte eine Entnahme von Serumproben, Trachealtupfern und Bruteiern zur serologischen, bakteriologischen und PCR-Untersuchung. Nach acht Wochen wurden die Tiere getötet und Proben von Trachea, Luftsack, Ovar, Eileiter und Gelenken entnommen und untersucht. Zudem wurden Bruteier aus der infizierten Herde unter experimentellen Bedingungen ausgebrütet. Bei den geschlüpften und für acht Wochen eingestallten Küken fanden zu unterschiedlichen Zeitpunkten entsprechende Untersuchungen statt. Ergebnisse: Bei den Legehennen konnte MS zu keinem Zeitpunkt isoliert werden, doch war in der gesamten Beobachtungszeit MS-DNA in allen Trachealtupferproben (Poolproben) nachweisbar. Der Nachweisvon MS-DNA gelangaus Tupferproben von Trachea und Ovar, die postmortem entnommen wurden. In Tupferproben aus Luftsack, Eileiter und Gelenken wurde MS nicht nachgewiesen. Die Isolierung von MS aus den Bruteiern gelang aus keiner Tupferprobe von Dottersack und Trachea. Am ersten Lebenstag war jedoch MS-DNA mittels PCR aus Poolproben des Dottersackinhalts nachweisbar, nicht aber in Trachealtupferproben. In der ersten Lebenswoche wurden maternale Antikörper nachgewiesen. Der Nachweis von MS-DNA gelang nicht aus den Tupferproben von Trachea, Luftsack und Gelenken, die am Ende des Versuchs von Küken entnommen wurden. Klinische Relevanz: Die Untersuchungen zeigen, dass neben der Ausmerzung MS-positiver Bestände und ausreichenden Hygienemaßnahmen regelmäßige Kontrollen von Elterntierherden in kurzen Zeitabständen erforderlich sind, um die Freiheit von MS-Infektionen gewährleisten und MS-freie Herden erzeugen zu können. Eine Behandlung von Elterntieren mit Chemotherapeutika ist zur Tilgung der Infektion ebenso ungeeignet wie zur Verhinderung einer vertikalen Übertragung über Bruteier.
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