Es wird über Stoffwechseluntersuchungen bei 5 Patienten einer Intensivbehandlungsstation berichtet, die mit einer ballaststoffhaltigen industriell hergestellten Formulasondendiät auf Milchproteinbasis ernährt wurden. Die klinische Applikation erwies sich als sehr einfach, die Sondengängigkeit war ausgezeichnet. Bei 4 von 5 Patienten (1 Tetanuspatient konnte die Untersuchungsperiode wegen akuter Abdominalsymptomatik nicht beenden) wurde die geprüfte Sondennahrung (in 1 Fall nach vorübergehenden Unverträglichkeitserscheinungen) gut vertragen, das Körpergewicht stieg während der Sondenernährung mit dem getesteten Fertigprodukt leicht an. Die Stickstoffbilanzen erreichten leicht positive Werte (+1,4 ± 5,9 g N/Tag), die Stickstoffretention innerhalb von 10 Tagen betrug rund 15,5 g. Die Fettausscheidung lag wegen des hohen Angebotes (mehr als 50% der zugeführten Energieträger) im Mittel gering über dem Normbereich. Bei einigen Patienten kam es allerdings tageweise zu einer verminderten Fettverdauung mit Steatorrhö. Die untersuchte Sondennahrung kann (wie auch Erfahrungen anderer Arbeitsstätten zeigen) für Intensivpatienten mit intaktem Verdauungssystem als gut geeignet bezeichnet werden; bei eingeschränkter Fettverwertung besteht aber die Möglichkeit des Auftretens von relativem Energiemangel und daraus folgender Störung der Proteinsynthese mit alien ihren Konsequenzen. Eine Verminderung des Fettgehaltes zugunsten eines erhöhten »leichtverdaulichen« Kohlenhydratanteils erschien daher empfehlenswert. Diesem Gesichtspunkt wurde inzwischen Rechnung getragen.
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