Vor ungefi~hr einem Jahre habe ich im Centralblatt far Physiologie eine vorliiufige Mittheilung fiber eine Methode, das Volum der Lunge zu messen, ver5ffentlicht. Dort habe ich erwi~hnt, dass schon, wie ich dem Lehrbuche C. L u d w i g' s entnehme, im Jahre 1854 Harless den Vorschlag gemacht hat, das Mariotte'sche Gesetz far eine Volumbestimmung der Lunge in ihrem Ruhezustande auszuwerthen. Er ging hiebei yon folgender Betrachtung aus. Construirt man einen Kasten mit zwei Seitenrohren, deren eines sti~ndig mit einem Manometer verbunden ist, und deren anderes dazu bestimmt ist, mit dem Lungenraum durch den Mund in u gebracht zu werden, aber vor dieser Verbindung durch einen Hahn luftdicht abgeschlossen ist; verdichtet die Luft in demselben und stellt, nachdem dieses geschehen, eine Communication zwischen Lunge und Kasten her, so kann man, wie Harless meint, da das Volum des Kastens und die Drticke bekannt sind, die vor und nach der Communication in den getrennten und mit einander verbundenen Ri~umen bestehen, das u der Lunge berechnen. Sei/i: das bekannte Volum des Kastens, V das unbekannte Volum der Lunge, b der Barometerdruck, unter dem die Lunge vor der Communication steht, b + m tier zu dieser Zeit am Kasten herrschende Druck, und b + m, der nach der Communication sich einstellende Druck, so besteht die Gleichung Yb + K (b + m) ~ (V + K) (b + m,). Der erste Theil der Gleichung entspricht dem Zustande der Trennung yon Lunge und Kasten, der zweite dem ihrer Verbindung. Aus dieser Gleichung berechnet sich:V-----K m--+n, m