This article explores how children and young people from agro-pastoral societies in southern Ethiopia imagine their future. Children and young people who have not been going to school, as well as students in rural and urban areas, imagine their future differently. Their visions of the future can be located on a continuum between a future life as agro-pastoralists on the one end, and life in town with a job as an employee on the other. Where a person’s vision is located on this continuum depends on the influences he or she has experienced from school and town life. My analysis shows how, through the influence of schooling, young people’s concept of time shifts from a cyclical one, concentrated on the reproduction of the social world, towards a linear one, focused on personal and “national” development.
Das Tagungsthema wurde wie viele andere Veranstaltungen und Publikationen in den letzten Jahren unter dem Eindruck zunehmender globaler Verflechtungen gewählt. Und aus einer der vielen kontingenten Perspektiven ist dies auch durchaus plausibel. Tritt man jedoch einen Schritt zurück und reflektiert die eigenen, scheinbar selbstverständlichen Hinsichten auf Welt, werden gleich mehrere blinde Flecken deutlich, von denen zwei genannt werden sollen.Da ist zunächst die Konzeption von Transformation selbst. Ein Kontext globaler Transformationen suggeriert, dass es auch einen Kontext, ein soziales Gebilde ohne Transformationen geben könnte. Als sei die Transformation die Abweichung, die es zu erklären gilt, anstatt die Norm. Es zeigt sich hier eine typische Fokussierung auf das Gleichwicht, die Kontinuität und Konsistenz. Aber schon Darwin hat nicht ohne Grund darauf hingewiesen, dass es strenggenommen evolutionsbiologisch noch nicht einmal Sinn macht, überhaupt von Arten zu sprechen. Umso mehr gilt für das Soziale, dass es keinen Stillstand gibt, und wenn doch, dass auch Konservation der (oft immensen) Arbeit bedarf. Dies ist eine zutiefst im nordamerikanisch-europäischen Denken verankerte Vorstellung ,des Dinges an sich', wie der Philosoph Hans Vaihinger in seiner Philosophie des Als Ob 1922 deutlich macht: "Wir bringen das Allgemeine unter die beliebte Substanzkategorie, fassen es als Ding mit Eigenschaften und Kräften. Der unkritische Sprachgebrauch hat aus dem alles personifizierenden Kindeszeitalter der Menschheit diese Redeweise mit herübergenommen: wie der Astronom noch vom Auf-und Untergang der Sonne spricht, so wenden auch wir jene bequemen Hilfsausdrücke, die Allgemeinbegriffe an, als ob das Allgemeine wirklich etwas Existierendes wäre." (Vaihinger 1922, S. 212/214) Man solle jedoch nicht Ernst aus diesem zugegebenermaßen sehr brauchbaren Spiel machen "und das Als ob nicht in ein starres Daß verwandeln" (ebd.). Es mag auch Teil des Problems derzeitiger politischer scheinbarer Rückbesinnungsrhetoriken oder Konservierungsphantasmen sein, dass Teile der Gesellschaft eine real betrachtet extrem kurze historische Spanne von gerade einmal ca. 70 Jahren Nachkriegszeit als unumstößliches und unverändertes Nationalkonstrukt und ‚Gesellschaftsding an sich' nimmt, statt von Transformation als selbstverständlichem Zustand aller sozialen Konstellationen auszugehen. Insofern gilt es umso mehr danach zu fragen, was die derzeitig ablaufenden Transformationen spezifisch auszeichnet.
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