Zusammenfassung. Kompetenzmodelle sind aus der Personalarbeit nicht mehr wegzudenken, denn sie haben einen weitreichenden Einfluss auf strategische Prozesse in einem Unternehmen: Personalauswahl und -entwicklung, Mitarbeiterevaluationen und Vergütungen können an Kompetenzmodellen ausgerichtet werden. Kompetenzmodellierungen und daraus resultierende Kompetenzmodelle sollten daher von hoher Qualität sein. Ein empirisch valides Kompetenzmodell zu entwickeln ist nicht leicht und Möglichkeiten zur Überprüfung der Qualität sind kaum gegeben. Die vorliegende explorative Studie soll zum einen die Diskussion zur Qualität von Kompetenzmodellen anregen und zum anderen einen Vorschlag für die Qualitätsmessung unterbreiten. Dazu wird ein auf der Literatur basierender und von wissenschaftlichen Experten validierter Kriterienkatalog zur Qualitätsbewertung der Kompetenzmodellierungen und -modelle von Organisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) geprüft: Mit Personalmanager_innen aus 20 verschiedenen Organisationen wurden Telefoninterviews geführt und die gewonnenen Daten entsprechend entlang des Kriterienkataloges ausgewertet und beurteilt. Die Resultate bilden die Vorarbeit für einen Benchmark für Kompetenzmodellierung und Kompetenzmodell (BeKom), der für die Personalmanager_innen zweierlei Nutzen hätte: Sie erhalten nicht nur ein wissenschaftlich fundiertes Feedback über die Qualität ihres Kompetenzmodells und dessen Modellierung, sondern auch eine Vergleichsmöglichkeit mit anderen Organisationen. Die Ergebnisse der Pilotierung zeigen eine deutliche Tendenz: Kompetenzmodellierungen und -modelle in DACH weisen Optimierungsbedarf auf – nur eine Organisation erhielt anhand der verwendeten Kriterien eine hohe Qualitätsbewertung. Die weiterführende Entwicklung des BeKom – als Instrument zur Beurteilung von Kompetenzmodellierung und -modell – kann daher einen wertvollen Beitrag zur Professionalisierung der Personalarbeit leisten.
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