Zusammenfassung Hintergrund Der Lang-Test ist ein beliebter Stereotest und wird immer wieder auch als Screeningtool angewandt. Er ist einfach zu handhaben und bereits im Säuglingsalter einsetzbar. Dennoch ist im Alltag nicht immer klar, wie Testergebnisse am geeignetsten dokumentiert bzw. interpretiert werden soll(t)en. Besonders für den Ausschluss eines (Mikro‑)Strabismus und/oder einer Amblyopie scheint es relevant, die Erkenntnislage bezüglich der Grenzen und Möglichkeiten des Lang-Stereotests etwas exakter zu beleuchten. Material und Methode Es wurden im Rahmen einer Literaturrecherche die Ergebnisse von Studien zur Messgenauigkeit und Durchführbarkeit des Lang-Stereotests bei Augengesunden, manifesten Schielern und Amblyopen gesammelt und dargestellt. Resultate Obwohl das Evidenzniveau gering ist, bestätigen die Ergebnisse einiger Studien, dass weder der Lang I noch der Lang II dafür geeignet ist, einen (Mikro‑)Strabismus und/oder eine Amblyopie auszuschließen. Bis zu 36 % der Kinder mit (Mikro‑)Strabismus erreichen ein positives Ergebnis beim Lang I. Bei Amblyopie ex Anisometropie sind es sogar 20–75 %, wobei die Tiefe der Amblyopie verantwortlich für diese große Streuung zu sein scheint. Schlussfolgerung Der Lang-Stereotest hat besonders im Säuglings- und Kleinkindalter unbestreitbare Vorteile. Gerade bei diesem „einfachen“ Test ist der ordnungsgemäßen Durchführung und sauberen, kritischen Interpretation der Antworten große Bedeutung zuzuschreiben. So darf reines auf die Figuren Zeigen nicht als positive Testantwort interpretiert werden. Einmal mehr bestätigen die Studien: Der Lang-Stereotest eignet sich als ergänzendes Tool, erlaubt aber niemals als alleiniges Screeningtool eine Aussage über Schielen oder Nichtschielen der kleinen PatientInnen.
Zusammenfassung Hintergrund Schielen tritt bei ca. 5–7 % der gesunden Kinder auf. Außenschielen ist mit 1,24 % weltweit seltener als Innenschielen. Der Strabismus divergens intermittens stellt mit 40–90 % die häufigste divergente Schielform dar. Das klinische Bild wurde von vielen AutorInnen beschrieben. Dennoch stellt es durch die Variabilität der Befunde eine therapeutische Herausforderung dar. Material und Methode Es wurden im Rahmen einer Literaturrecherche die Ergebnisse von Studien zum Strabismus divergens intermittens mit Fokus auf klinisches Bild, Untersuchungskriterien und Therapieansätze gesammelt und die Ergebnisse dargestellt. Resultate Der Strabismus divergens intermittens zeichnet sich durch eine besondere Binokularsituation und bisher ursächlich nicht vollends geklärte Symptome (Photophobie, Kneifen) aus. Konservative Therapien dienen der Entlastung des visuellen Systems, in vielen Fällen ist aber eine Schieloperation nötig. In der präoperativen Beurteilung ist der Stabilität des Schielwinkels besonderes Augenmerk zu schenken, als Entscheidungshilfe hinsichtlich Schieloperation hat sich der New Castle Control Score bewährt. Schlussfolgerung Die klinischen Charakteristika des Strabismus divergens intermittens sind klar beschrieben. Hinsichtlich therapeutischer Ansätze zeigen sich im internationalen Vergleich Unterschiede. Die Bedeutung der Einbeziehung der Eltern („shared decision making“) bei der Beurteilung der Schielhäufigkeit und bei der Operationsentscheidung ist zu betonen.
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