ZusammenfassungIn einer Stichprobe aus 30 Erstklässlern mit unterdurchschnittlichen Rechtschreibfähigkeiten wurden Zusammenhänge zwischen Lese-Rechtschreibleistungen und verschiedenen Wahrnehmungs- und phonologischen Verarbeitungsprozessen untersucht. Regressionsanalysen zeigten, dass die Rechtschreibleistung durch die visuelle Wahrnehmung sowie die phonologische Bewusstheit vorhergesagt wurde. Als einziger Prädiktor für die Leseleistung fungierten die Fähigkeiten im Bereich der phonologischen Bewusstheit, welche darüber hinaus mit den Leistungen in der Phonemdiskrimination und im phonologischen Kurzzeitgedächtnis assoziiert waren. Dies könnte bedeuten, dass Phonemdiskrimination und phonologisches Kurzzeitgedächtnis einen indirekten Einfluss auf die Leseentwicklung ausüben. Die vorliegende Studie zeigt, dass sogar in einer recht homogenen und vorausgelesenen Stichprobe von schlechten Rechtschreibern bestimmte kognitive Fähigkeiten mit der Entwicklung des Lesens und Schreibens in Beziehung stehen. Die Ergebnisse sind ein Beleg für die Wichtigkeit der phonologischen Bewusstheit für die frühe Lese-Rechtschreibentwicklung.
Zusammenfassung. Die Studie überprüft die Validität der Differenzierungsproben (DP) 1 und 2 ( Breuer & Weuffen, 2006 ) bezüglich der Vorhersage von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten am Ende von Klasse 1 und 2. Kinder mit deutscher Muttersprache wurden zu Beginn von Klasse 1 mit der DP 1 und in der Mitte von Klasse 1 mit der DP 2 getestet. Die Leistungen in den DP klären zwischen 3 und 9% der Varianz im späteren Lesen und Schreiben auf. Bei Einbeziehung zusätzlicher Prädiktoren erhöht sich die aufgeklärte Varianz. Es setzen sich aber andere Variablen, insbesondere IQ und vorschulische Lese-Rechtschreibfähigkeit als wichtigere Prädiktoren durch. Die klassifikatorischen Güteindizes Prädiktortrefferquote, Sensitivität und RATZ-Index liegen überwiegend im inakzeptablen Bereich. Somit ist die prognostische Validität von DP 1 und DP 2 als unzureichend zu bewerten. Die im Vergleich zu anderen Screeningverfahren geringere Validität wird auch im Zusammenhang mit Unterschieden hinsichtlich des Einschlusses von Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache diskutiert.
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