Zusammenfassung Hintergrund Die COVID-19-Pandemie stellt für das Personal der Zentralen Notaufnahme (ZNA) eine sehr komplexe Herausforderung dar. Neben der regulären Notfallversorgung ist die frühzeitige Detektion und Isolation von COVID-19-Fällen erforderlich, um eine hausinterne Transmission der Infektion zu verhindern und den Schutz des Personals zu gewährleisten. Methoden Es wurde ein Modell zur Risikostratifizierung von SARS-CoV-2-Verdachts- und COVID-19-Fällen mit 5 Risikokategorien (RK) auf Basis der Kriterien des Robert-Koch Instituts (RKI) entwickelt und in der ZNA implementiert. Durch Verknüpfung der COVID-19-Risikokategorien mit spezifischen Isolations‑, Hygiene- und Personalschutzmaßnahmen wurden alle Bereiche der ZNA neu strukturiert. Retrospektiv erfolgte die statistische Auswertung aller stationären Fälle (n = 491) innerhalb eines vierwöchigen Zeitraums. Ergebnisse Im Patientenkollektiv wurden n = 25 (5,1 %) SARS-CoV-2-positive Fälle identifiziert. Diese verteilten sich prozentual auf die Risikokategorien wie folgt: RK I – bestätigte SARS-CoV-2-Infektion 36 % (n = 9), RK II – begründete Verdachtsfälle 32 % (n = 8), RK III – differenzialdiagnostische Abklärung 12 % (n = 3), RK IV – geringe Wahrscheinlichkeit 8 % (n = 2) und RK V – kein Verdacht 12 % (n = 3). Bis dato ist keine Transmission der SARS-CoV-2-Infektion bei Mitarbeitern oder Patienten in der ZNA aufgetreten. Schlussfolgerung Die Einführung der COVID-19-Risikokategorien ermöglicht die zentrale Steuerung der krankenhaushygienisch relevanten Prozesse einer ZNA im Kontext der COVID-19-Pandemie. Durch eine stetige Reevaluation der Falldefinitionen können lokale Ausbruchssituationen berücksichtigt werden. Die COVID-19-Risikostratifizierung ermöglicht eine strikte Trennung von COVID-19/Non-COVID-19-Notfällen und stellt so die nosokomiale Infektionsprävention für Personal und Patienten sicher.
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