Genaue Halogenbestimmungen in organischen Flüssigkeiten gehören mit zu den schwierigsten analytischen Aufgaben, wie dies besonders in neuerer Zeit öfters betont wurde, so z. B. von Rona 1 ) und Rosemann. 2 ) Bei den auf verschiedene Weise ausgeführten trockenen Veraschungen von Blut, selbst wenn sie mit der größten Sorgfalt durchgeführt wurden, konnte ich ziemlich große Verluste unmöglich vermeiden.Nach vielen vergeblichen Versuchen ging ich zur Veraschung auf nassem Wege über. Nach der Methode von Carius konnten aber nur so kleine Mengen Blut zersetzt werden, daß eine kombinierte Bestimmung zweier Halogene zu ungenau wurde. Das Prinzip der hier zu beschreibenden Methode lehnt sich an die von Neumann 3 ) zum Zwecke von Stoffwechselversuchen empfohlenen Methode der Chloridbestimmung an. Meine Methode gestattet aber nicht nur genaue Bestimmungen der Chloride, sondern auch gleichzeitige Bestimmung zweier Halogene, und bietet ferner den großen Vorteil, daß mit dem Rückstande der Halogenbestimmung ohne weiteres auch eine N-Bestimmung nach Kjeldahl ausgeführt werden kann, was eine oft höchst erwünschte Ersparnis an Material und Zeit bedeutet.
Das Problem.der Resorption eines jeden Nährstoffes muß von zwei Seiten angegriffen werden: Es muß einerseits das Verschwinden desselben aus dem Darmkanal verfolgt werden, anderseits muß dem Auftreten desselben im Blute bezw. der Lymphe nachgegangen werden. Die zweite Aufgabe wird aber dadurch wesentlich erschwert, daß das Blut, während es das Stromgebiet des Darmes passiert, nur verschwindend kleine Mengen solcher Stoffe aufnimmt. Das Blut kann aber auch diese Körper eventuell momentan an die verschiedenen Gewebe weiter abgeben. So ist die Möglichkeit geboten, daß der betreffende Stoff im Blute in so großer Verdünnung vorhanden ist, daß er sich dem Nachweise entzieht. Diese Möglichkeit wurde ja bezüglich der Eiweißresorption des öfteren betont. 1 ) Es wurde nun versucht, diese Schwierigkeit dadurch zu überwinden, daß man aus dem Blutkreislaufe möglichst alle Organe ausschloß und außer dem Darme nur das Herz und die Lungen darin beließ. Um bezüglich der Brauchbarkeit dieser Versuchsanordnung genaues Urteil zu gewinnen, erschien es angebracht, die Resorption irgendwelcher genau nachweisbarer, aber möglichst indifferenter Stoffe, z. B. der Bromide mit Hilfe derselben zu prüfen. Die Resorption der Halogensalze ist ja gerade neuestens durch Hanzlick 2 ) mit Hufe der eingangs erwähnten ersten Methode -Verfolgung des Verl ) Cohnheim, Nagels Hdb. d. PhysioL, Bd. II, S. 622. «) Hanzlick, Journ. of pharm. and exp. therap., Bd. 3, S. 387 (1912).
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