ZusammenfassungSymbole sind visuelle Verdichtungen von Kernbotschaften sozialer Bewegungen. Durch ihre Verbreitung steigt die Sichtbarkeit der Bewegungen und ihr Potenzial für gesellschaftliche Wirkung. Insofern liegt die Popularisierung, die allgemeine Bekanntheit und Verwendung eines Symbols, im Interesse von Bewegungsakteur*innen. Allerdings sind Prozesse der Popularisierung auch mit Bedeutungsverschiebungen verbunden, die von der ursprünglichen Botschaft der Bewegung abweichen. Der Artikel beschreibt die Popularisierung der Symbole Antiatomsonne und Regenbogenfahne, stellt die dafür relevanten Rahmenbedingungen und Akteure vor und führt das Potenzial zur Verbreitung auf die Eigenschaften der Symbole selbst zurück.
Wie und warum wurden seelisch kranke Menschen zum Bild? Seit Ende des 19. Jahrhunderts fotografierten Ärzte hinter Anstaltsmauern ihre Patienten. Mediziner versuchten durch das Medium Fotografie, das unsichtbare Seelenleben an fixierbaren Körpersymptomen kenntlich zu machen. In diesem Buch werden die »Fotografien-wider-Willen« als Teil einer normierenden Körperpolitik interpretiert, die das Fremde definierte und damit eine Gegenwelt zur repräsentativen bürgerlichen Normalität entwarf. »Visuelle Gewalt« ist Kennwort für ein Ordnungsverfahren, das im Namen von wissenschaftlicher Vernunft auf Körper und Seelen zielte, Menschen typisierte und ausgrenzte. Populäre Darstellungen des Wahns sind bis heute davon geprägt.
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