Zusammenfassung In den letzten Jahren wurden von der Internationalen Liga gegen Epilepsie die Definition einer pharmakoresistenten Epilepsie sowie eine revidierte Terminologie und neue Konzepte zur Einteilung epileptischer Anf?lle und Epilepsien vorgestellt. Derzeit viel diskutiert wird das Konzept der sog. rationalen Polytherapie, nachdem Medikamente mit unterschiedlichem Nebenwirkungsspektrum und verschiedenen Wirkmechanismen besser zu kombinieren seien als solche mit ?hnlichen oder gleichen Mechanismen. In diesem Zusammenhang ist die Einf?hrung neuer antikonvulsiv wirkender Medikamente zu begr??en, von denen die zugelassenen Substanzen Lacosamid (Blockade von Natriumkan?len durch selektive Verst?rkung der langsamen Inaktivierung) und Retigabin (als erster Kaliumkanalaktivator) sowie das wahrscheinlich bald verf?gbare Perampanel (als erster selektiver AMPA-Rezeptor-Antagonist) neue Wirkprinzipien aufweisen. Weiterhin wurde die Tiefenhirnstimulation im anterioren Thalamus als neue, nichtmedikament?se Therapiem?glichkeit zugelassen. Hinsichtlich der genetischen Untersuchungen bei Epilepsien sind neue, pathophysiologisch interessante Gene beschrieben worden. Die Sequenziertechniken der neuen Generation sind sowohl f?r die Wissenschaft als auch bereits f?r die Diagnostik von gro?em Nutzen. Bei einigen Epilepsien ist die Kenntnis der genetischen Befunde auch im Alltag wichtig, da Zusatzdiagnostik vermieden und spezifische Therapien zeitnah begonnen werden k?nnen. Im Bereich der Bildgebung gibt es neue computerunterst?tzte Nachbearbeitungsmethoden, die besonders bei bislang MRT-negativen Patienten eine unmittelbare Bedeutung haben k?nnen. Ein vielversprechendes Potenzial haben zudem kombinierte Techniken wie EEG-fMRT oder auch Konnektivit?tsanalysen, beide bed?rfen jedoch noch weiterer Validierung.
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