ZusammenfassungDie Gegenwart der kolonialen und imperialen Vergangenheit ist in den letzten Jahren auch in Deutschland zunehmend zum Gegenstand öffentlicher Diskurse geworden. So überrascht es nicht, dass sich auch die Friedens- und Konfliktforschung vermehrt mit diesem Thema befasst, richtet sich ihr Fokus doch häufig auf Konflikte, die sich außerhalb Europas oder an den Peripherien des Kontinents ereignen, diesen aber oft direkt betreffen und mit der europäischen Geschichte aufs Engste verflochten sind. Vor diesem Hintergrund wirft dieses Forum Schlaglichter auf einige aktuelle Debatten, die sich der postkolonialen Gegenwart stellen. Die Zusammenstellung der Beiträge ist einem interdisziplinären Verständnis des Forschungsfelds verpflichtet, neben den Sozialwissenschaften kommen auch die Geschichts- und die Rechtswissenschaften zu Wort. Der Titel des Forums – Dekolonisiert Euch! – ist bewusst herausfordernd gewählt. Er will das bereits Erreichte nicht leugnen, sondern daran erinnern, dass Entwicklungen in der Gegenwart immer wieder neu zur Reflexion der kolonialen Vergangenheit auffordern.

In this interview, Priya Basil—London-born author of fiction and essays who now lives in Berlin—reflects on colonial continuities and ruptures of Germany’s memoryscape. Taking the Humboldt Forum at the newly reconstructed Berlin Palace that houses Berlin’s ethnographic collections as a starting point, she talks about how the memory of the Holocaust and of colonial crimes committed by Germans connect yet also differ, what messages buildings such as the Berlin Palace communicate to visitors, whose voices are heard and silenced in the Humboldt Forum, and how this relates to some form of post-colonial justice—or not. She advocates for digging down into the provenance of objects in museums and exhibitions to unearth the dark histories that have led to their presence in Germany yet also in other former colonizing countries. To circumvent the master narrative of a collection, she argues it is paramount to let the objects “talk back” and to listen to their stories as opposed to the stories of the collectors and exhibitors.