Das yore Verlag mit zahlreichen guten Abbildungen gliinzend ausgestattete kleine Bueh ist der Abdruck einer akademischen Antrittsrede, die L. R. Mt3LLER bei der Ubernahme der medizinischen Klinik in Erlangen gehalten hat. Wenn sich als wesentliches Resultat der sorgffi.ltigen Zusammenstellung des vorliegenden Materials der Satz ergibt, dab unsere FXhigkeit, das wahre Lebensalter des Me nschen durch objektive Untersuchung richtig abzusch~Ltzen, ,,auf wenig gesicherten Unterlagen beruht", so liegt das in der Natur der Sache. Gerade die Einzelheiten, die festgestellt werden, wie Gr6Be, Breite, Haltung und Gestaltung des KSrpers, Fettverteilung und FMtenbildung der Haut, Zustand der Haare und der Z~hne, Art der Bewegungen und seetisches Verhalten, unterliegen so weitgehenden individuellen Schwankungen, dab es aussichtslos erscheint, ffir den Einzelfall geltende generelle Regeln zu schaffen. Dieser Gedanke hittte wohl noch et~vas sch~rfer herausgearbeitet werden k6nnen. Um so mehr sei betont, dab die an das eigentliche Thema sich anschlieBenden Abschnitte fiber ,,die Altersbestimmungen des menschlichen Geschlechtes", fiber ,,die Beurteilung des Alters eines Volkes", fiber die ,,Ursache des Alterns" und fiber ,,Zellver~nderungen im Alter" sehr lesens-und beachtenswerte Gedanken enthalten. Ob der Kulturpessimismus des Verf. und seine teleologische Auffassung der Notwendigkeit yon Altern und Sterben geteilt wird, h~ngt yore Standpunkt des Lesers ab. Die Auffassung L. R. MOLLERS entspricht der Gedankenrichtung, die im Gegensatz zum klassischen Materialismus der Jahrhundertwende zur Zeit dauernd an Boden gewinnt. Niemand wird ohne Genul3 und ohne Anregung zum eigenen Nachdenken den gut geschriebenen Vortrag aus der Hand legen. MAR~IUS, Rostock.
~47 e KLINISCHE WOCHENSCHRIFT. I. JAHRGANG. Nr. 29 15. JULI 1922 zU erzielen. Es dart jedoch den ultravioletten Strahlen nur eine direkte chemische-Wirkung in den obereli Hantschichten, nicht in anderen Gebieten, zugeschrieben werdeli; auf indirektem Wege verm6gen sic zwar den ganzeli Organismus zu beeinflusseli, entweder reflektorisch diireh die Nerven, durch das Erythem oder dadureh, dab in der Haut Stoffe entsteheu, die sp~.ter in die Blutbahnen flbergehen k6nnen. Die sichtbaren Strahlen k6nnen dagegen den ganzeii Organismus direkt beeinflussen, indem sie die Haut durchdringen und veto Blute absorbiert werdeli. Da uns ferner unbekannt ist, inwieweit eine W~rmewirkung oder eine chemische Wirkung erstrebt werdeii sell, scheint es mir am besten, solche Lichtquelleii anzuwenden, die dem Sonnenlicht am meisten verwandt sind wie z. B. das Kohlenbogenlieht. Uber die gflnstige Wirkung des Sonnelibades herrscht unter den Lich~therapeuten al!gemeine Einigkeit.
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