ZusammenfassungBasierend auf einer systematischen Literaturrecherche erfolgte die komplette
Überarbeitung der S3 Leitlinie zur „Prophylaxe, Diagnostik und
Therapie der Osteoporose“ (AWMF Registernummer 183–001). Dieser
Literaturrecherche lagen prädefinierte PICO
(Patienten-Intervention-Comparison-Outcome) Fragen
zugrunde. Die strukturierte Konsensfindung erfolgte in der
interdisziplinären, deutschsprachigen Expertengruppe aus Deutschland,
Österreich und der Schweiz, die die Mitgliedgesellschaften des DVO
repräsentieren, und in Anwesenheit einer
Patient*innenvertreterin des Bundesselbsthilfeverbandes für
Osteoporose e. V. In diesem Artikel werden die wichtigsten Aspekte des Kapitels
„Generelle Fraktur-und Osteoporoseprophylaxe“ mit dem Fokus
„Sturz“ dargestellt.
Liebe Leserin, lieber Leser,
liebe Osteologinnen und Osteologen,
man ist, was man isst! An dieser Redensart ist viel Wahres. Auch für den Bewegungsapparat, Knochen, Muskeln, ist die Ernährung ein wesentlicher und vor allem selbst beeinflussbarer Faktor. Deswegen hatten wir das Thema Ernährung auch zu einem der Schwerpunktthemen des Osteologiekongresses 2021 in Bremen gewählt.
ZusammenfassungOsteoporose und Sarkopenie sind entscheidende Faktoren für den altersabhängigen Anstieg des Frakturrisikos. Eine knochenbewusste Ernährung ist entscheidender Bestandteil sowohl der Prävention als auch der Basistherapie der Osteoporose. Eine ausreichende Zufuhr von Calcium als wichtiger Bestandteil des Knochengewebes ist sowohl zur Erreichung der peak bone mass während der Wachstumsphase als auch bei Osteoporose essentiell. Gerade auch unter einer medikamentösen Osteoporosetherapie sollte auf eine ausreichende Zufuhr geachtet werden. Ein Großteil der europäischen Gesellschaft weist einen Vitamin-D-Mangel auf. Neben einem Effekt auf die Calciumhomöostase und die Knochenmineralisation, beeinflusst Vitamin D auch die Muskulatur und das Sturzrisiko. Gerade eine kombinierte Substitution von Calcium und Vitamin D scheint sich günstig auf das Frakturrisiko auszuwirken. Ebenso ist ein Mangel von Vitamin K weit verbreitet. Vitamin K hat eine relevante Funktion bei der Knochenmineralisation sowie bei der Verhinderung von ektopen Mineralisationen. Welche Wirkung eine Substitution auf das Frakturrisiko hat, wird aktuell noch kontrovers diskutiert. Proteine sind ein wesentlicher Baustein von Muskulatur und Knochen. Darüberhinaus führt eine erhöhte Zufuhr zur Sekretion von IGF-I, welches verschiedene günstige Effekte auf den Knochenstoffwechsel hat. Bezüglich einer Senkung des Frakturrisikos sind auch hier inkonsistente Studienergebnisse zu finden. Der über längere Zeit postulierte negative Effekt von tierischem Eiweiß auf die Knochenhomöostase konnte in neueren Studien nicht verifiziert werden.
ZusammenfassungDie Anorexia nervosa ist eine psychische Erkrankung noch unbekannter Ätiologie, die durch eine reduzierte Nahrungsaufnahme, deutliche Gewichtsabnahme sowie Angst vor Gewichtszunahme charakterisiert ist. Sie verursacht eine Vielzahl endokrinologischer Veränderungen, wobei das Ausmaß dieser Veränderungen mit dem Grad der Unterernährung zusammenhängt. In Anpassung an diesen Hungerzustand kommt es zu einer deutlichen Veränderung einer Vielzahl von Hormonen und Signalpeptiden, wobei endokrinologische Achsen mit Beteiligung von Hypothalamus, Hypophyse, Gonaden bzw Nebenniere ebenso betroffen sind wie IGF-1 und die Adipokine Leptin, Ghrelin und PPY. Eine wesentliche Komorbidität ist die Reduktion der Knochendichte bis zur Entwicklung einer Osteoporose und die mit ihr verbundene Entwicklung eines erhöhten Frakturrisikos. Dabei sind sowohl der trabeculäre wie auch der corticale Knochen betroffen. Die Wiederherstellung des Gewichts und die Wiederaufnahme der Menstruation haben den stärksten Einfluß auf die Knochenmineraldichte. Zu den weiteren Behandlungsmöglichkeiten gehören neben der grundsätzlichen Psychotherapie die transdermale Therapie mit Östrogen bzw. die subcutane Gabe von Teriparatid.
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