Das merowingerzeitliche Gräberfeld von Überackern kann anhand des vorliegenden Fundmaterials in das 7. und frühe 8. Jh. n. Chr. datiert werden. Die vier Saxe aus dem Gräberfeld wurden im Rahmen von Untersuchungen an frühmittelalterlichen Waffen aus Oberösterreich für typologische und technologische Analysen ausgewählt. Bei drei der vier Waffen aus Überackern handelt es sich um Langsaxe, die im letzten Drittel des 7. Jhs. auftreten und die typische Saxform des 8. Jhs. darstellen. Das älteste Exemplar zählt zur Gruppe der leichten Breitsaxe und datiert in die erste Hälfte des 7. Jhs.Die Ergebnisse der metallografischen Analysen zeigen, dass die vier Saxe aus Überackern deutliche technologische Parallelen aufweisen. Sowohl beim leichten Breitsax als auch bei den drei Langsaxen wurde Schneidenmaterial aus hartem Stahl an Rückenmaterial aus weichem, jedoch zäherem Eisen angeschweißt. Diese Methode konnte bei sieben der neun untersuchten Saxe aus Oberösterreich festgestellt werden. Ein weiteres Verfahren, das als technologischer Standard des 7. und 8. Jhs. angesehen werden kann, ist das Härten von Klingen durch Erhitzen auf Rot-bzw. Weißglut und Abschrecken in Wasser oder speziellen Flüssigkeiten. Diese Technik wurde bei allen bislang untersuchten Saxklingen aus Oberösterreich festgestellt. Im vorliegenden Beitrag wurden erstmals zwei qualitative Gruppen herausgearbeitet. Der Vergleich der Härtewerte und Gefügebilder verdeutlicht, dass von den neun untersuchten Saxklingen vier -davon zwei aus Überackern -erfolgreich gehärtet wurden, während fünf Exemplare nur leicht erhöhte Härtewerte aufweisen.Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Saxe aus Überackern für den Kampfeinsatz geeignet waren und dem technologischen Standard ihrer Zeit entsprachen. Dabei gilt es hervorzuheben, dass zwei der Langsaxe von hoher Qualität waren.
The exploitation of copper deposits in the mountainous areas of the Alps gained enormous economic importance particularly in the 2nd and 1st millennium B.C., as Alpine copper began to play a central role in the metal supply of Europe. This volume summarises the current state of research on prehistoric Alpine copper exploitation from the western and southern Alps to the gates of Vienna in the eastern Alps. The 23 papers were originally presented as contributions to a conference held in September 2016 at the University of Innsbruck, which covered topics such as mountain landscapes, mining, beneficiation, smelting and the metal trade in the Bronze and Early Iron Ages. A particular focus of the present volume is the D-A-CH-funded project on ‘Prehistoric copper production in the Eastern and Central Alps: technical, social and economic dynamics in space and time’, a research collaboration between partners in Germany, Austria and Switzerland. The various contributions provide new perspectives on the questions surrounding fahlore and the different technological processes within the framework of a broader ‘chaîne opératoire’. Even with the current stage of research, it is already possible to sketch how different Alpine regions adapted more general technological and economic trends surrounding copper exploitation in very different ways.
A unique archaeological finding of five individuals buried in an early medieval pit house was discovered in Podersdorf am See (Austria). Three of those individuals were buried in narrow grave pits that had been deepened into the house floor; two of them were lying on the pit floor in a crouched position. Pit houses with six-post construction are known since Roman times and were particularly widespread during the Migration Period. On the basis of radiocarbon analyses of charcoal from the hearth, the use phase of the pit house of Podersdorf am See can be dated to the sixth century AD. The burials took place around the same time in the second half of the seventh century AD, when the house lost its original function. Around that time, regular burials took place in the cemetery in the immediate vicinity of the house. The anthropological examination of the five skeletons showed no significant differences in comparison to the ones that were buried in the cemetery. By means of aDNA analyses, it could be established that at least two of the individuals were closely related to each other.
Das merowingerzeitliche Gräberfeld von Überackern kann anhand des vorliegenden Fundmaterials in das 7. und frühe 8. Jh. n. Chr. datiert werden. Die vier Saxe aus dem Gräberfeld wurden im Rahmen von Untersuchungen an frühmittelalterlichen Waffen aus Oberösterreich für typologische und technologische Analysen ausgewählt. Bei drei der vier Waffen aus Überackern handelt es sich um Langsaxe, die im letzten Drittel des 7. Jhs. auftreten und die typische Saxform des 8. Jhs. darstellen. Das älteste Exemplar zählt zur Gruppe der leichten Breitsaxe und datiert in die erste Hälfte des 7. Jhs. Die Ergebnisse der metallografischen Analysen zeigen, dass die vier Saxe aus Überackern deutliche technologische Parallelen aufweisen. Sowohl beim leichten Breitsax als auch bei den drei Langsaxen wurde Schneidenmaterial aus hartem Stahl an Rückenmaterial aus weichem, jedoch zäherem Eisen angeschweißt. Diese Methode konnte bei sieben der neun untersuchten Saxe aus Oberösterreich festgestellt werden. Ein weiteres Verfahren, das als technologischer Standard des 7. und 8. Jhs. angesehen werden kann, ist das Härten von Klingen durch Erhitzen auf Rot-bzw. Weißglut und Abschrecken in Wasser oder speziellen Flüssigkeiten. Diese Technik wurde bei allen bislang untersuchten Saxklingen aus Oberösterreich festgestellt. Im vorliegenden Beitrag wurden erstmals zwei qualitative Gruppen herausgearbeitet. Der Vergleich der Härtewerte und Gefügebilder verdeutlicht, dass von den neun untersuchten Saxklingen vier-davon zwei aus Überackern-erfolgreich gehärtet wurden, während fünf Exemplare nur leicht erhöhte Härtewerte aufweisen. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Saxe aus Überackern für den Kampfeinsatz geeignet waren und dem technologischen Standard ihrer Zeit entsprachen. Dabei gilt es hervorzuheben, dass zwei der Langsaxe von hoher Qualität waren.
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