Zusammenfassung. Stellt ein elektronisches Votingsystem (EVS) auf Basis des KFZA (Kurz-Fragebogen zur Arbeitsanalyse) eine Alternative zu dem klassischen „Papier & Bleistift“-Erhebungszenario (P&B) dar und entspricht es den Anforderungen der EN ISO 10075 – 3 (2004) ? Um zu testen, ob EVS an einer österreichischen Stichprobe ( N = 43) zu vergleichbaren Ergebnissen wie die „P&B“-Befragung mittels KFZA führt, nahm jede Probandin und jeder Proband an drei Versuchsbedingungen 1. P&B Einzel, 2. P&B in Gruppe und 3. EVS in Gruppe mit randomisierter Reihenfolge teil. Die Methodenübereinstimmung wurde durch die ICC der KFZA-Skalen und mit einem Bland-Altman-Plot für den KFZA-Gesamtwert beurteilt. Die ICC zeigen gute bis mehrheitlich exzellente Übereinstimmungen (KFZAgesamt = .966). Es bestehen keine signifikanten systematischen Abweichungen zwischen den Erhebungsmethoden. EVS dauerte mit 16 Minuten zwar 10 Minuten länger als P&B, aber die Gebrauchstauglichkeit wurde bedeutsam besser beurteilt. Die Studie zeigt trotz ihrer Limitationen wie die praktische Umsetzung zur Bewertung von elektronischen Messverfahren zur Diagnose psychischer Belastung erfolgen kann.
Zusammenfassung Hintergrund In Kleinstbetrieben werden Arbeitsplatzevaluierungen/Gefährdungsbeurteilungen – insbesondere zur psychischen Belastung – seltener umgesetzt als in größeren Betrieben. Ziel der Arbeit Mit EVALOG existiert seit jüngstem ein Verfahren zur Evaluierung psychischer Belastung in Kleinstbetrieben. EVALOG beruht auf dem KFZA (Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse), der im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung als Standardinstrument gilt. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob EVALOG die Gütekriterien der Gebrauchstauglichkeit gem. EN ISO 10075‑3 (2004) erfüllt und wie die Verständlichkeit, Handhabbarkeit, Teilnahmemotivation und emotionale Reaktion aus Sicht von Evaluierenden und Beschäftigten beurteilt wird. Material und Methoden Die Studie wurde durch standardisierte Fragebögen im Feld erhoben sowie mithilfe deskriptiver sowie inferenzstatistischer Verfahren ausgewertet. Es nahmen 19 Evaluierer/-innen und 27 Mitarbeiter/-innen aus 19 österreichischen Kleinstbetrieben teil. Ergebnisse Der EVALOG wurde eine hohe Gebrauchstauglichkeit attestiert, die Informationen zur Evaluierung waren eingängig und gut verständlich und die einzelnen Schritte der Evaluierung einfach umzusetzen. Zudem waren die Teilnehmer/-innen der Studie hoch motiviert den Evaluierungsdialog durchzuführen und fühlten sich nach dem Dialog positiv gestimmt. Diskussion Mit EVALOG liegt ein wissenschaftliches fundiertes, standardisiertes, leitfadenorientiertes ökonomisches, dialogorientiertes und anwendungsfreundliches Verfahren zur Evaluierung psychischer Belastung vor, welches von Kleinstbetrieben eigenständig zum Einsatz gebracht werden kann.
In Kleinstbetrieben können Arbeitgeber(innen) die Arbeitsplatzevaluierung (Gefährdungsbeurteilung) psychischer Belastung auf zuverlässige und fachkundige Beschäftigte des eigenen Betriebes delegieren. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwieweit die wahrgenommene Gebrauchstauglichkeit, die Verständlich- und Handhabbarkeit bei der Durchführung einer Arbeitsplatzevaluierung, die emotionale Reaktion sowie die Beurteilung der psychischen Belastung selbst von dem Umstand beeinfl usst wird, ob diese von Arbeitgeber(inne)n oder Kolleg(inn)en durchgeführt wird (Versuchsleiterartefakt). An der Studie nahmen im Rahmen eines quasi-experimentellen Forschungsdesigns im Feld an 19 Arbeitsplatzevaluierungen in ebenso vielen Kleinstbetrieben 46 Proband(inn)en teil; davon 19 als Evaluierende (12 Arbeitgeber(innen) und sieben Kolleg(inn)en) sowie 27 als Beschäftigte. Die Ergebnisse zeigen: Beschäftigte beurteilen die Gebrauchstauglichkeit sowie die Verständlich- und Handhabbarkeit nicht signifi kant unterschiedlich, aber sie zeigen positivere emotionale Reaktionen, wenn Kolleg(inn)en in der Rolle als Evaluierende das Verfahren durchführen.
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