Den aktuellen Leitlinien [22, 29] ent sprechend stellen autologe arterio venöse Fisteln die erste Wahl bei der Anlage eines Hämodialysezugangs dar. Dies ist nicht immer möglich und viele Patienten benötigen Prothesen grafts. In der Regel können diese eher punktiert werden als autologe Fisteln, haben allerdings langfristig eine kürzere Offenheitsrate. Dieser Artikel betrachtet Innovationen zu Design und Material von Shunt prothesen die helfen, deren Lang lebigkeit und Nutzbarkeit zu verbes sern und bekannte Komplikationen zu reduzieren. Prothesen in der ShuntchirurgieEs ist bekannt, dass autologe arteriovenöse Fisteln mit einer primären Offenheit von 65-90% und 60%-80% nach einem bzw. zwei Jahren eine bessere Langzeitoffenheitsrate aufweisen als andere Shuntanlagen. Die Inzidenz von Thrombosen (0,2 Ereignisse/Patient/Jahr) und Infektionen (2%) ist niedrig [9,24,29].Prothesenshunts sind nur die zweitbeste Wahl für einen permanenten Dialyseshunt. Sie bieten nach einem bzw. zwei Jahren deutlich niedrigere primäre (60-80% bzw. 30-40%) und sekundäre (70-90% bzw. 50-70%) Offenheitsraten. Sie spielen aber für die wachsende Patientenpopulation mit terminalem Nierenversagen, die einen dauerhaften Hämodialyse-zugang benötigen, eine wichtige Rolle. Einerseits wird dies durch das steigende Alter verursacht, in dem Patienten eine Hä-modialyse beginnen, andererseits durch den ständigen Drang, den Gebrauch von zentralvenösen Dialysekathetern in dieser Patientengruppe zu reduzieren [22,29].Kunststoffmaterial spielt seit der Einführung des Scribner-Shunts [4, 10] eine wichtige Rolle in der Shuntchirurgie. Die Nutzung synthetischer Gefäßprothesen aus Polyethylenterephthalat (Dacron) [8] und expandiertem Polytetrafluorethylen (ePTFE) [31] seit den frühen 1970er Jahren hat sowohl die Gefäßchirurgie im Allgemeinen als auch speziell die Shuntchirurgie revolutioniert. Mit der Möglichkeit ein Material mit weitgehend thromboseabweisender Oberfläche, adäquater mechanischer Festigkeit, hoher Biokompatibilität und rascher Gewebeinkorporation in verschiedenen Größen und Konfigurationen nutzen zu können, eröffneten sich neue Horizonte für die Gefäßchirurgie und die Herstellung von Dialyseshunts, die so zuvor nicht vorstellbar waren.
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