EINLEITUNG: Die gleichzeitige Ausführung mehrerer motorischer Aufgaben erfordert deren Koordination, v.a. dann, wenn sie dasselbe Erfolgsorgan betreffen. In Studien zur gleichzeitigen Ausführung diskreter und rhythmischer Zeigefingerbewegungen zeigte sich eine deutliche systematische Phasenabhängigkeit des Beginns der diskreten Bewegung von der rhythmischen Hintergrundaktivität, unabhängig davon, ob diese willkürlicher [22] oder pathologischer (z.B. Parkinson-Tremor, siehe [21]) Natur war. Dieser Interaktionsmechanismus, der laut eines aufgrund der Beobachtungen entwickelten Modells [22] auf der schwellenlinearen Überlagerung von mehreren motorischen Aufgaben beruhen könnte, wurde als Entrainment bezeichnet. Für die folgende eingehendere Untersuchung der zugrundeliegenden Koordinationsmechanismen sowie der involvierten Verarbeitungsebenen des zentralen Nervensystems (ZNS) wurden Versuche mit Dehnungsreflexen als diskrete Komponente durchgeführt: löst man durch rasche Auslenkungen eines Körpergliedes einen Dehnungsreflex aus und leitet das Elektromyogramm (EMG) ab, so lassen sich für gewöhnlich in den ersten 100 ms zwei Antworten Ml und M2 unterschiedlicher Latenz unterscheiden. Die sogenannte 'short-latency-Komponente' Ml ist dabei rein spinalen Ursprungs; die der 'long-latencyAntwort' M2 zugrundeliegenden Verarbeitungskomponenten des ZNS wurden lange Zeit kontrovers diskutiert, mittlerweile besteht jedoch Überein-stimmung darüber, daß eine transkortikale Schleife durchlaufen wird, während andere Mechanismen wie langsamer leitende Gruppe-ü-Afferenzen lediglich eine sekundäre Rolle spielen [3,17]. Ml-und M2-Dehnungsreflexantworten tragen damit unterschiedliche Information über zentrale und rein spinale motorische Kontrollmechanismen. Schon vorhergehende Versuche mit diskreten Willkürantworten bei gleichzeitiger willkürlicher zyklischer Hintergrundaktivität gaben Anlaß zu der Vermutung, daß Entrainment einen Koordinationsmechanismus widerspiegelt, der auf der "niederen" Verarbeitungsebene des ZNS etabliert ist. Ließe sich Entrainment auch für die rein spinal erzeugte M l-Antwort nachweisen, würde diese Hypothese weiterhin bestätigt. Weiterhin werden in [9,10,24] Ergebnisse beschrieben, die vermuten lassen, daß eine
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