Von Richard Weiss zu Arnold Niederer. Zwei Vertreter der schweizerischen alpinen Volkskunde.
Mit Richard Weiss (1907-1962) und Arnold Niederer (1914-1998) fassen wir zwei Schweizer Volkskundler, deren Arbeiten die Alpenforschung nicht nur bereichert, sondern mit Massstäben versehen haben, weit über die Landesgrenzen hinaus. Mit ihren Forschungsleistungen beschäftig sich das Exposé : Es nimmt sich vor, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden an der Universitat Zurich lehrenden Volkskundler herauszustellen. Es scheint sinnvoll, ihren Werdegang, die gewählten Objektbereiche und Methoden, aber auch Fragen zur Rezeption unter dem Aspekt des je geltenden Fachverstandnisses zu analysieren.
Während Richard Weiss von der Germanistik zur Volkskunde stiess und 1946 den ersten Lehrstuhl fur Volkskunde besetzte, wâhlte Arnold Niederer den Weg über die Romanistik und kam relativ spät (1964) wieder zur Universitat zurück.
Es wird zu zeigen sein, dass sich Weiss stärker den Krâften von Tradition und Beharrung innerhalb einer als schweizerisch gesehenen alpinen Kultur verpflichtete und dabei der Sach-, Wirtschafts-und Gemeinschaftskultur unter funktionaler Betrachtungsweise besondere Bedeutung zumass. Niederer iiberwand diesen nationalen Bezugsrahmen und untersuchte dagegen stärker den sozio-kulturellen Wandel, so wie er sich damais in verschiedenen Ländern abzeichnete. Im Denken stets auf Kulturvergleiche ausgerichtet, fuhrten seine Arbeiten zumeist zu synthetischen Betrachtungen, haufig auch Erkenntnisse aus anderen Fächern einschliessend. Auf die beiden Konzeptionen von Weiss und Niederer verweisen auch Spuren bei all dem, was deren Schiller an Forschungen über alpine Kultur hinterlassen haben.
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