Zusammenfassung. Fragestellung: Wie ist der Verlauf bei schulvermeidenden Patient_innen hinsichtlich Symptomatik, Schulbesuch, Funktionsniveau und Inanspruchnahmeverhalten 1.5 bis 3 Jahre nach Erstvorstellung? Welche Variablen wirken sich auf ihn aus? Methodik: Von einer Inanspruchnahme-Stichprobe von 237 Schulvermeider_innen wurden 1.5 bis 3 Jahre nach Erstvorstellung 108 für ein Telefoninterview mit den Eltern erreicht. Es wurde die Elternversion des Strenghts and Difficulties Questionnaire (SDQ) durchgeführt und das Inanspruchnahmeverhalten sowie der aktuelle Schulbesuch erfragt. Als Prädiktoren wurden u. a. das Ausmaß der Schulvermeidung, die Diagnosen, die Art der Schulvermeidung (Schulverweigerer_innen vs. Schulschwänzer_innen vs. gemischte Gruppe) sowie die Skalen des Inventars Schulvermeidendes Verhalten (ISV) analysiert. Ergebnisse: Es wurde eine hohe Inanspruchnahme sowohl kinder- und jugendpsychiatrischer als auch von Jugendhilfemaßnahmen gefunden, bei 40.7 % kam es zu wiederholten teil- oder vollstationären Behandlungen. Beim Follow-up wurde der SDQ-Gesamtwert bei 46.3 % als grenzwertig oder auffällig angegeben, wobei emotionale Probleme und Probleme mit Gleichaltrigen dominierten. Das Funktionsniveau, insbesondere der Schulbesuch, wurde bei ca. einem Drittel als problematisch eingeschätzt. Die ISV-Skalen Aggression, Probleme mit Peers und Probleme mit Lehrer_innen sowie die Diagnose einer Störung des Sozialverhaltens waren mit Schwierigkeiten beim Schulbesuch oder erhöhten Fehlzeiten beim Follow-up assoziiert. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse betonen die Bedeutung externalisierender Symptome und einhergehender sozialer Belastungen für einen negativen Verlauf von Schulabsentismus. Implikationen für prospektive Verlaufsstudien werden diskutiert.
Zusammenfassung. Nach einer kurzen Erläuterung der Grundbegriffe der Schematherapie wird an einem Fallbeispiel eine stationäre Therapie bei chronifizierter Schulvermeidung veranschaulicht. Die Schwerpunkte liegen hierbei auf der multiprofessionellen Umsetzung schematherapeutischer Konzepte sowie der Kombination und Adaption schematherapeutischer Techniken mit klassischen kognitiv-verhaltenstherapeutischen Interventionen. Abschließend werden die Befunde der Veränderungsmessungen und die Möglichkeiten und Grenzen einer multiprofessionellen schematherapeutischen Behandlung von Schulvermeidung im stationären Setting diskutiert. Es wird aufgezeigt, dass die Schematherapie eine besonders gut geeignete Therapieform für Jugendliche mit Schulvermeidung sein kann.
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