Die rechtsseitigen partiellen Zwerchfellrelaxationen haben im Schrifttum der letzten Jahre wegen ihrer Seltenheit und ihrer schwierigen Differentialdiagnostik gegenüber den vom Zwerchfell ausgehenden oder ihm anliegenden Tumoren anderer Genese ein besonderes Interesse gefunden. Felix konnte unter 23 operativ gesicherten Zwerchfellrelaxationen 4 und Bergmann und Glässner unter 32 Fällen nur 2 rechtsseitige Relaxationen vorfinden. Dieser auffällige Seitenunterschied wird im allgemeinen auf die Lage der Leber in der rechten Zwerchfellkuppel zurückgeführt, der eine gewisse Sperrfunktion für die Ausbildung von Relaxationen zugeschrieben wird. Trotzdem kommen umschriebene Ausbuchtungen der Leber in den Thoraxraum vor, die Felix und Kettier als primäre Zwerchfellmißbildungen mit sekundärer Vorbuckelung der über eine ausgesprochene Plastizität verfügenden Leber deuten.
In diesem Referat sollen nicht einige Raritäten aus der Lungenchirurgie wiedergegeben, sondern vielmehr ein weiterer Beitrag zum Thema "Chirurgische Lungenerkrankungen" (ausgenommen Karzinome und Tuberkulose) zur Diskussion vorgelegt werden. Neben den bereits am Vortage abgehandelten Lungenerkrankungen wären die bösartigen, nicht karzinomatösen Geschwülste der Lunge, an erster Stelle das seltene Lungensarkom, zu nennen. Unter den ersten eigenen Beobachtungen in Bielefeld fand sich ein "Spindelzellsarkom" im rechten Unterlappen wie ein Beispiel demonstrieren soll.Die Sarkome treten in der Lunge am häufigsten als Rundherd in Erscheinung. Histologisch handelt es sich dabei überwiegend um Fibrosarkome, Spindelzellsarkome, selten um polymorphzellige Sarkome.Aber auch Myosarkome und Leiomyosarkome sind beschrieben worden, wie folgendes Diapositiv zeigt, das einer gemeinsamen Veröffentlichung mit LINDER [1] entnommen ist. Während schon EWING die Sarkomentstehung in der Lunge bezweifelte und andere Autoren sie sogar bestritten, sprechen langjährige Verlaufsbeobachtungen von Lungenrundherden, die sich schließlich bei der Operation als Fibrosarkome oder Spindelzellsarkome erwiesen, für die Identität mit den umschriebenen fibrösen Mesotheliomen. Diese Gewächse können, wenn sie von der Pleura visceralis der Lunge ausgehen, sich sowohl intrapulmonal entwickeln und als Rundherd imponieren, als auch einem Lungenlappen breitbasig aufsitzen oder nur mit diesem durch einen dünnen Stiel in Verbindung stehen. Die nächste Beobachtung, die hier als Beispiel wiedergegeben wird, ist einer eigenen Veröffentlichung [2] aus den "Ergebnissen der Chirurgie und Orthopädie" entnommen.Bei dem ersten von mir in Bielefeld wegen eines Lungentumors operierten Patienten handelte es sich um eine Lungenlues (Abb. 1). Eine Erkrankung, die ich unter den fast 1500 Lungenresektionen der Chirurgischen Klinik der FU Berlin bisher nicht zu sehen bekam.Auf das Vorkommen einer primären Lymphogranulomatose in der Lunge ist von KERN u. Mitarb.[3] aus Los Angeles an Hand von 4 eigenen Beobachtungen und 14 aus dem Schrifttum gesammelten Fällen, denen wir 2 eigene hinzufügen können, bereits 1961 hingewiesen worden. Ich darf auf die Mitteilung aus der Chirurgischen Klinik der FU Berlin (in der "Berliner Medizin") [4] 1965 hinweisen und hier den Röntgenbefund einer eigenen Beobachtung beifügen, bei der eine Mediastinoskopie keinerlei krankhafte Lymphknotenveränderungen zeigte. Erst die Thorakotomie bestätigte die Diagnose einer von einem peribronchialen Lymphknoten ausgehenden primären Lymphogranulomatose der Lunge.Unter dem Bild eines Rundherdes treten auch Lungenmetastasen in Erscheinung. Problematisch wird die klinische Beurteilung beim Vorkommen multipler Rundherde in einer oder in beiden Lungen wie folgende Beobachtung (Abb. 2) einer 49jährigen Frau, bei der wegen Lungenmetastasen bei unbekanntem Primärtumor auswärts seit über 4 Jahren eine zytostatische Therapie durchgeführt wurde. Es kam unter dieser Behandlung zu einer langsamen Größenzunahme der Rundherde, j...
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