Zusammenfassung
Ziel Die berufliche Belastung der Pflegekräfte in Deutschland
steigt zunehmend. Spezifische Präventionsangebote können dabei
helfen, der steigenden Beanspruchung entgegen zu wirken. Um solch ein Angebot
entwickeln zu können, muss vorab der konkrete Bedarf der
Pflegekräfte an Schulungen und Maßnahmen im Bereich der
Prävention ermittelt werden. Das Ziel des Projektes
„PFLEGEprevent“ (gefördert vom Bayerischen
Staatsministerium für Gesundheit und Pflege) ist es ein
Präventionsprogramm zu entwickeln, das auf die speziellen
Bedürfnisse von Pflegekräften ausgerichtet ist. Das Projekt
besteht aus folgenden 4 Teilprojekten: (1) Identifizierung von
Bedürfnissen, Arbeitsbelastungen und beruflichen Herausforderungen der
Pflegekräfte und der wissenschaftlichen Evidenz (nationale
Expertenbefragung und systematischer Literaturreview), (2) Entwicklung des
Präventionsprogrammes für Pflegekräfte, (3)
Implementierung und Evaluierung des Präventionsprogrammes
(Interventionsstudie; DRKS00012870), (4) Ausarbeitung eines Manuals zur
Umsetzung der Maßnahme (Übertragbarkeit).
Methodik Zu Punkt (1) des Projektes „PFLEGEprevent“ wurde
die aktuelle subjektive Arbeitsfähigkeit der Pflegekräfte in
Deutschland und deren Bedarf im Bereich der Prävention mittels einer
nationalen Expertenbefragung von Pflegekräften in Deutschland erhoben.
Die Umfrage richtete sich an Pflegepersonal in ambulanten,
teilstationären und stationären Pflegeeinrichtungen und
Kliniken. Neben personenbezogenen Angaben und Fragen zur aktuellen Arbeit und
Einrichtung, wurden die subjektive Arbeitsfähigkeit der
Pflegekräfte (anhand des Work Ability Index, WAI) und der Bedarf an
Präventionsangeboten abgefragt.
Ergebnisse Es wurden 1381 Fragebögen von Pflegekräften
(w=81%) ausgewertet. Im Mittel waren die Befragten 40,1 Jahre
alt (SD=12,0) und arbeiteten seit 16,3 Jahren (SD=10,9) in der
Pflege. Im Schnitt ergabt sich ein WAI-Score von 37,2 (SD=7,1) Punkten,
was einer gerade noch guten Arbeitsfähigkeit entspricht. Es zeigten sich
jedoch Unterschiede in der Arbeitsfähigkeit nach Art der Einrichtung und
Anzahl der Berufsjahre. Der Bedarf des Pflegepersonals bei Schulungsangeboten
bestand v. a. zu den Themen Stress, Kommunikation und Teamarbeit. Praktische
Präventionsmaßnahmen sind v. a. in den Bereichen Entspannung,
Rückengesundheit und Kräftigung gefragt. 75% der
Befragten wären bereit an einem 5-tägigen
Präventionsprogramm teilzunehmen.
Schlussfolgerung Die subjektive Arbeitsfähigkeit der befragten
Pflegekräfte ist kritisch bis mäßig. Der Bedarf an einem
speziell für Pflegekräfte entwickeltem
Präventionsprogramm zur besseren Bewältigung von Belastungen und
Herausforderungen des beruflichen Alltags liegt eindeutig vor.
ZusammenfassungGezielte Präventionsmaßnahmen können dabei helfen die
Mitarbeitergesundheit in Betrieben zu verbessern und die Ressourcen dieser
Personen zu stärken. Das Forschungsprojekt
„PFLEGEprevent“ (gefördert vom Bayerischen
Staatsministerium für Gesundheit und Pflege) hat zum Ziel ein
Präventionsprogramm zu entwickeln, das auf die spezifischen
Bedürfnisse von Pflegekräften ausgerichtet ist. Das Projekt
besteht aus vier Phasen: (1) Identifizierung von Bedürfnissen,
Arbeitsbelastungen und beruflichen Herausforderungen der
Pflegekräfte und deren wissenschaftlichen Evidenz (nationale
Expertenbefragung und systematischer Literaturreview), (2) Entwicklung des
Präventionsprogrammes für Pflegekräfte, (3)
Implementierung und Evaluierung des Präventionsprogrammes
(Interventionsstudie; DRKS00012870), (4) Ausarbeitung eines Manuals zur
Umsetzung der Maßnahme (Übertragbarkeit). Das
Studienprotokoll liefert eine Übersicht zu den vier Phasen des
Projektes.
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