Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel: Im Herbst 2007 fielen in Herden, in denen Zuchtböcke die Blauzungenkrankheit überstanden hatten und zum Deckeinsatz kamen, vermehrt Mutterschafe auf, die regelmäßig umbockten. Material und Methoden: Daraufhin wurden 26 Böcke, die im Mittel 9 (6–11) Wochen zuvor unterschiedlich schwer klinisch an Blauzungenkrankheit erkrankt waren, zur Zuchttauglichkeitsuntersuchung vorgestellt. Ergebnisse: Bei meist unauffälligen palpatorischen Untersuchungsbefunden war die Mehrzahl der Böcke aufgrund von spermatologischen Veränderungen nicht zuchttauglich. Um den Verlauf der Hodenregeneration weiter zu verfolgen, wurde 10 Wochen später bei 16 Böcken erneut eine spermatologische Untersuchung durchgeführt. Die Qualität der Ejakulate hatte sich deutlich verbessert und nur noch bei vier Tieren wurde eine Impotentia generandi diagnostiziert. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Nach klinischen Erkrankungen durch Infektion mit dem Blauzungenvirus Serotyp 8 können Böcke eine reversible Impotentia generandi entwickeln. Im Anschluss an eine überstandene Blauzungenkrankheit sollte bei Böcken vor dem Deckeinsatz zur Regeneration des spermienbildenden Gewebes eine Ruhephase von 18–19 Wochen eingehalten werden. Ferner sollte vor der kommenden Decksaison grundsätzlich eine Zuchttauglichkeitsuntersuchung erfolgen.
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