Mit Hilfe des regionalen Krebsregisters Nordbaden konnten von 1971 bis 1980 bevölkerungsbezogene Daten von bösartigen Geschwülsten des Magen-Darm-Traktes erarbeitet werden. Die altersstandardisierte Inzidenz für den Oesophaguskrebs zeigt eine gleichbleibende Höhe von 4,5/100000 für Manner und 0,5/100000 für Frauen, die des Magenkrebses zunächst einen Anstieg von 1971 bis 1974 und danach einen kontinuierlichen Abfall für beide Geschlechter, die des Kolon-krebses über den Zeitraum einen kontinuierlichen Anstieg um nahezu 80%, die des Dünndarm- und Rektumkrebses einen leichten Anstieg. Im internationalen Vergleich ist die Inzidenz des Rektumkrebses besonders hoch und liegt mit 25,8/100000 für Manner bzw. 16,2/ 100000 für Frauen (Weltstandard) zusammen mit der vom Krebsregister Bas-Rhin gemeldeten Inzidenz an der Weltspitze. Das postoperative TNM-Stadium zeigt für die einzelnen Lokalisationen deutliche Unterschiede. Insbesondere Patienten mit Kolonkarzinomen werden im Mittel mit einem fortgeschritteneren TNM-Stadium operiert als Patienten mit Rektumkarzinomen. Bei männlichen Patienten mit einem Oesophaguskarzinom wurde in einem signifikant höheren Maße eine Raucher-Alkohol-Anamnese erhoben als bei Patienten mit Magen- bzw. Kolon- und Rektumkrebs. Die besondere Organisations-form des Krebsregisters zeigt wegen der speziellen Struktur des deutschen Gesundheitswesens eine besondere Effizienz und eignet sich sowohl zur Erarbeitung deskriptiver als auch analytischer bevölkerungsbezogener Krebsdaten.
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