Hintergrund: Zur Wirksamkeit der Homöopathie bei atopischem Ekzem (atopische Dermatitis, Neurodermitis constitutionalis atopica) liegen zwar eine Reihe von Kasuistiken, aber keine kontrollierten Therapiestudien vor. Methoden: Monozentrische, randomisierte Doppelblindstudie, in der individuell verordnete homöopathische Arzneien mit Placebo verglichen wurden. Eingeschlossen wurden junge Erwachsene im Alter von 18–35 Jahren mit atopischem Ekzem. Nach einer unbehandelten Eingangsperiode von 4 Wochen wurden alle Patienten 32 Wochen lang behandelt und beobachtet. Als Begleitmedikation waren nur indifferente Salben zugelassen. Hauptzielkriterium war der Multiparameter-Score (MP-Score) von Costa und Saurat. Ergebnisse: Von 744 gescreenten Patienten wurden 24 randomisiert und analysiert (10 Verum, 14 Placebo). Beide Gruppen waren zu Therapiebeginn vergleichbar, die Verumgruppe war allerdings signifikant schwerer erkrankt (p = 0,034, t-Test). 10 Patienten (5 je Gruppe) brachen die Studie vorzeitig ab, vor allem wegen Nicht-Wirksamkeit der Therapie und notwendiger Begleitbehandlungen. In beiden Gruppen fiel der MP-Score deutlich: in der Verumgruppe von 54,5 ±11,0 auf 40,7 ±12,5, in der Placebogruppe von 45,9 ±7,6 auf 32,7 ±21,8, was in einem leichten, nicht signifikanten Gruppenunterschied von 5,6 Punkten zugunsten der Placebogruppe mündete (CI: –9,0 bis 20,2; p = 0,46; ANCOVA). In den sekundären Zielparametern (Lebensqualität, Krankheitsverarbeitung, allgemeine Einschätzung des Therapieerfolgs) ergaben sich ebenfalls keine signifikanten Gruppenunterschiede (jeweils p > 0,15). Schlussfolgerungen: Individualisierte homöopathische Arzneien hatten in dieser Studie zum atopischen Ekzem keinen über Placebo hinausgehenden Effekt. Die Generalisierbarkeit der Ergebnisse ist aufgrund der geringen Fallzahlen und des hohen Prozentsatzes nicht eingeschlossener Patienten eingeschränkt.