In neuerer Zeit kommen haufiger Lehrbiicher auf den deutschen Markt, die sich dem Fachgebiet Werkstoffwissenschaften widmen. Dies ist grundsatzlich zu bcgrufienwaren doch werkstoffwissenschaftlich interessierte Leser vor etwa 10 Jahren noch iiberwiegend auf angelsachsische Literatur angewiesen -, hewirkt aber andererseits. dal3 nun in zunehmcndem MaBe die deutschsprachigen Neuerscheinungen auf diesem Gebiet kritisch betrachtet werden und auf ihre Vorteile gegeniiber bisher erschienenen Buchern iiberpruft werden mussen.Die deutsche Ubersetzung dcs amerikanischen Lehrbuchs ,,Science of Materials" von W. Brostow stellt sich einer solchen Uherpriifung, und es kann bereits vorausgeschickt werden, dal3 diese Neuerscheinung mit einigen Schwachstellen behaftet ist. Zunachst sol1 jedoch kurz der Inhalt skizziert werden. Dieser ist in die drei Hauptahschnitte ,,Grundlagen -Strukturen -Eigenschaften" aufgeteilt. Der Teil ,,Grundlagen" enthalt Ausfiihrungen zu den notwcndigen mathematischen Methoden in den Werkstoffwissenschaften. zur statistischen Mechanik sowie zu den Wechselwirkungen zwischen den Elementarteilchcn der Materie. In dem Teil ,,Strukturen" werden die physikalisch-chemischen Grundlagen fiir die Beschreibung der verschiedenen Aggregatzustande dargestellt sowie die Festkorper naher behandelt. Der Teil ,,Eigenschaften" befaRt sich mit den thermodynamischen, mechanischen sowie elektrischen und magnetischen Eigenschaften und enthalt aufierdem zwei kleine Kapitel ,.Oberflacheneffekte" und ,.Werkstoffpriifung" .Das Buch ist in Form eines Vorlesungsmanuskriptes geschrieben, wobei sich der Stoff nach Angahen des Autors entweder in einem 10-%'ochenkurs (unter Auslassung einiger Kapitel) oder in einem 13-Wochenkurs (unter Einbeziehung aller Kapitel) durcharbeiten lafit. Die Sprache des Buches orientiert sich an der eines vorgetragenen Textes und wirkt daher sehr lebendig. Erstc Ansatze zur Kritik bietet jedoch die Ubersetzung englischer Begriffe in deutsche Ausdrucke, die in dieser Form im Bereich der Werkstoffwissenschaften nicht gebrauchlich sind. So werden zwar die Ausdrucke Komposite (fur Verbundwerkstoffe), Deformation (fur Verformung). Standards (fur Normen), usw. durchaus verstanden werden, im Sinne einer Binfuhrung zur richtigen Nomenklatur sollten aber gerade fur einen ,,Einstieg" die gebrauchlichen deutschen Ausdriicke verwendet werden.Kritik erscheint jedoch besonders auch an der fachlichen Seite des Buches angebracht. Wahrcnd die physikalisch-chemischen Grundlagen (nicht nur der Werkstoffwissenschaften!) durchaus ausfiihrlichwenn auch nicht immer in systematischer und leicht verstandlicher Weise, wie dies fur einen Einstieg erwartet wirddargestellt werden, so kommt vor allem der Teil. der sich mit den fur die Anwendung der Werkstoffe wichtigen Eigenschaften heschaftigt, vie1 zu kurz. Dies betrifft im eigentlichen Sinne nicht die dafur vorgesehenen Seitenzdhlen, sondern vielinehr die Themen, die dort behandelt werden, und die suhstanzarrnen, weitschweifigen Ausfiihrungen. Oftmals verbreitet sich der Autor seit...
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