Auf der Grundlage experimentell gewonnener Daten verschiedener Pegel der Elbe werden mit Hilfe der normalen Regression und eines adaptiven Parameterschätzverfahrens (rekursive Regression) statische Modelle des Sauerstoffgehaltes an den Pegeln und damit entlang der ausgewählten Fließstrecke gebildet. Dabei erweisen sich beide Schätzverfahren bezüglich der Nachbildung der realen Ausgangsgröße als nahezu gleichwertig, doch ist durch das adaptive Schätzverfahren eine exaktere Einschätzung der Parameteränderungen bezüglich der Zielgröße möglich, womit eine aktuellere Vorhersage der Sauerstoffverhältnisse bei stationären Bedingungen realisiert werden kann.
Die Wasserbeschaffenheit in Trinkwassertalsperren wird von Umweltfaktoren (meteorologische Einflüsse, Zuflüsse u. a.) und von intern ablaufenden biochemischen Prozessen beeinflußt. Zu den von außen wirkenden Einflußgrößen gehört das durch die Zuflüsse eingetragene Seston (vgl. HÖHNE 1970; HOFMANN 1972). Unter Berücksichtigung des Zustandes der Talsperre (Vollzirkulation oder Stagnation, vgl. GNAUCK 1974) erfolgt in Abhängigkeit von der qualitativen Zusammensetzung des Sestons eine Veränderung der Wasserbeschaffenheit. Als Teilprozeß der mathematischen Modellierung limnischer Ökosysteme im allgemeinen und der Wasserbeschaffenheit im besonderen werden für den Sestongehalt zweier Talsperren für verschiedene Tiefen statische Modelle auf der Basis rekursiver Schätzverfahren angegeben. Das Grundanliegen der so gebildeten Modelle besteht dabei in der Auswahl wesentlicher Einflußgrößen aus einer gegebenen Menge von Meßreihen verschiedener Einflußgrößen, die im Gewässer beobachtet wurden, sowie in der Erkennung wesentlicher Zusammenhänge zwischen der Ausgangsgröße (Seston) und den anderen gemessenen Einflußgrößen als Eingangsgrößen. Die verwendeten Schätzverfahren erlauben das Erkennen langfristiger Trends in den Parameteränderungen und dienen der Bildung adaptiver Prozeßmodelle, von denen Steuerungsmöglichkeiten für die planmäßige Bewirtschaftung der Gewässer abgeleitet werden können.
Für die Fließstrecke der Zwickauer Mulde zwischen den Pegeln Zwickau‐Pölbitz und Göhren werden statische und dynamische Beschreibungsmodelle angegeben, die anhand kontinuierlich gewonnener Meßwerte von Einflußgrößen der Wasserbeschaffenheit mit einem Diskretisierungsabstand von Δt = 2 h gebildet wurden. Neben den statistischen Auswertungen werden rekursiv geschätzte Sauerstoffmodelle für den Pegel Göhren und für die gesamte Fließstrecke dargestellt.
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