Abderhalden hat meine Arbeit «Weitere Untersuchungen über die Unentbehrlichkeit der Lipoide ,. .» 2) einer Kritik unterzogen, auf die ich einiges"zu erwidern habe. Die Bemerkung Abderhaldens, daß meinen Versuchen das Wichtigste, nämlich die Feststellung der chemischen Natur fehle, muß befremden. Denn bei einer solchen Betrachtungsweise müßte jede Arbeit, in der ein neues Problem aufgerollt, aber nicht sofort restlos geklärt wird, bemängelt werden. Nun hat man aber meines Wissens anderen ähnlichen Versuchen, z. B. denen, die die Unentbehrlichkeit des Eiweißes für das Leben dargetan haben, nie den Vorwurf gemacht, daß ihnen das Wichtigste fehle, weil nicht gleichzeitig gesagt wurde, um welche Eiweißkörper es sich dabei in erster Linie handle. Erst die weitere Erforschung der Eiweißkörper hat hier Aufklärung gebracht. Was die Kritik der aus meinen Versuchen gezogenen Schlüsse anlangt, so muß ich dazu folgendes bemerken. Ich habe aus den Experimenten, in welchen Mäuse bei alkohol-gekochter Nahrung zugrunde gingen, den%Schluß gezogen, daß Zerstörung von Lipoiden die Ursache des Todes der Tiere ist. Das ist zweifellos die erste Möglichkeit, die für die Deutung der Versuche in Frage kommt. Die andere Möglichkeit, daß das Resultat der Versuche auf Schädigung von Lipoidbausteinen zurückzuführen ist, welche Abderhalden besonders ins Auge faßt, habe ich nach den Versuchen von Röhl geglaubt ausschalten.zu können. Röhl, dessen Untersuchungen ich in meiner Arbeit wiederholt zitiert habe, konnte nämlich zeigen, daß das Lecithin von dem Mäusekörper nicht aus den einzelnen Bausteinen aufgebaut werden kann, sondern daß es ihm als ganzes angeboten werden muß. Die von Abderhalden bevorzugte Annahme, daß Schädigung von Bausteinen für den Ausfall meiner Versuche verantwortlich zu machen ist, muß also jedenfalls für das