Dieser Beitrag liefert quantitative Aussagen über die Virenlastreduktion bei Stoßlüftung von unterschiedlich langer Dauer und stellt sie vergleichend den Ergebnissen gegenüber, die durch das Aufstellen von CO2-Ampeln und durch dezentrale Filtersysteme erzielt werden. Vergleichsparameter sind die CO2-Konzentration und die potenzielle Virenexposition im Raum. In einem kleinen Büroraum und einem Klassenraum wurde bei Windstille und einseitiger Fensteröffnung der Luftaustausch ohne Querlüftung gemessen. Dieser bildet sich nur aufgrund von Temperaturunterschieden aus. Die Untersuchungen erfolgten für Fensteröffnungsdauern von 1 bis 4 min mit der GC-ECD-Tracergasmesstechnik (GC-ECD = Gaschromatograph mit Electron Capture Detector). Bei der Untersuchung im Klassenraum wurde an einem Sitzplatz ein zweites Tracergas zeitlich konstant ausgebracht, um die durch einen infizierten Schüler verursachte Virenausbreitung im Raum nachzubilden. Die verwendete Tracergasmesstechnik ermöglicht eine einfache und engmaschige Probenahme an vielen Stellen im Raum, wodurch die zeitliche und örtliche Virenausbreitung analysiert werden kann. So lassen sich auch Aussagen über die räumliche Verteilung und den Anstieg der Virenkonzentrationen im Raum nach dem Schließen der Fenster machen. Mit den Messdaten wurde ein Simulationsprogramm kalibriert, um die Wirksamkeit verschiedener Lüftungsvarianten der eines Raumluftfiltergeräts gegenüberzustellen.
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