Die Wettbewerbs- und Angebotssituation des Rundfunks hat sich im Zuge der Digitalisierung radikal verändert. Auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland mit ihrem gemeinwohlorientierten Zielsystem sind in der konvergenten Medienwelt mit einem zunehmend komplexeren publizistischen, technischen, ökonomischen, gesellschaftlichen und politisch-rechtlichen Umfeld konfrontiert. Die Entwicklungen der Medien- bzw. dualen Rundfunkordnung und die insbesondere durch das Universalmedium Internet stark wachsende Wettbewerbsintensität führen zu einem lang-, mittel- und kurzfristigen Veränderungsbedarf, der eine verstärkte Umsetzung eines Programmauftrag orientierten Performance Measurement System (PMS) für die Fitness des Unternehmens – als Gradmesser für die Anpassungsfähigkeit an die turbulente Umwelt – hat. Angesprochen ist damit die ergebnisorientierte Steuerung sowie das Qualitätsmanagement und -controlling als Garanten für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Nicht zuletzt soll dieser Beitrag auch zu einer vertieften Diskussion über mögliche Defizite im bestehenden Management-Reporting öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten anregen.
Bei der vorliegenden Thematik sind aus der Perspektive der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zentrale Fragen angesprochen, die mit einer „gestuften Logik“ markiert werden können: Kernaufgabe ist der „Grundversorgungsauftrag“, der extern durch die Gesetzgebung vorgegeben ist und sich primär an den Bürger bzw. die Gesellschaft wendet, und erst danach, im Sinne der Marktlogik, an den Rezipienten. Bei dieser nachgelagerten Logik spielt das Bürgerecht auf Information, Bildung, Vielfalt und deren Teilhabe keine Rolle. Mit anderen Worten: Beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk zählt die Gesellschaft mehr als der Markt! Vor diesem Hintergrund seien nachfolgend drei Thesen in den Raum gestellt, die verdeutlichen sollen, welche Anforderungen an das Performance Management in zunehmend crossmedialen Kontexten zu stellen sind.
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