Anfang August 2019 reichten Abgeordnete der Christlich-Sozialen Union (CSU) und der Freien Wähler den Antrag "Todesfälle durch multiresistente Keime vermeiden IV-Studie zu einem reduzierten Antibiotikaeinsatz" im Bayerischen Landtag ein. Der Antrag diskutiert, wie alternativmedizinische und homöopathische Präparate den Einsatz von Antibiotika reduzieren oder verhindern könnten. Die Antragsteller fordern unter anderem eine Studie, die diese Frage erforschen soll (Seidenath et al. 2019a). Diesem Antrag und somit auch der Studie wurde am 07.11.2019 zugestimmt (Ärzteblatt 2019). Dieser Vorgang wirft ethische Probleme auf, die wir in diesem Kommentar erläutern und diskutieren möchten. Hintergrund Krankenhauskeime und antibiotikaresistente Bakterien entwickeln sich zu einem ernsten medizinischen Problem. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass die Wahrscheinlichkeit, an einer Infektion mit resistenten Pathogenen zu sterben, 64 % höher ist als an einer Infektion mit nichtresistenten Pathogenen (WHO 2018). In Berlin starben in den letzten Jahren 534 Menschen an Krankenhauskeimen (Ärzteblatt 2018). Durch die steigende Nutzung von Antibiotika haben Bakterien und andere Pathogene die Möglichkeit, sich an diese anzupassen (Dodds 2017).
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