ZusammenfassungHintergrund und ZieleObwohl verschiedene Interventionen zur Behandlung von Molluscum contagiosum eingesetzt wurden, sind Nutzen und Wirksamkeit nach wie vor unklar. Um die Wirksamkeit und Sicherheit der Interventionen gegen Molluscum contagiosum vergleichend zu beurteilen, wurde eine Netzwerk‐Metaanalyse durchgeführt.Patienten und MethodikEmbase, PubMed und Cochrane Library wurden nach Artikeln durchsucht, die zwischen dem 1. Januar 1990 und dem 30. November 2020 veröffentlicht wurden. Geeignet waren randomisierte klinische Studien (randomized clinical trials, RCT) von Interventionen bei immunkompetenten Kindern und Erwachsenen mit genitalen/nichtgenitalen Molluscum contagiosum‐Läsionen.ErgebnisseZwölf Interventionen aus 25 RCT mit 2123 Teilnehmern wurden beurteilt. Im Vergleich mit Placebo hatte Ingenolmebutat den deutlichsten Effekt auf die vollständige Abheilung (Odds Ratio [OR] 117,42, 95%‐Konfidenzintervall [KI] 6,37–2164,88), gefolgt von Kryotherapie (OR 16,81, 95%‐KI 4,13–68,54), Podophyllotoxin (OR 10,24, 95%‐KI 3,36–31,21) und Kaliumhydroxid (KOH) (OR 10,02, 95%‐KI 4,64–21,64). Aufgrund der dürftigen Datenlage konnte keine quantitative Synthese zu unerwünschten Wirkungen durchgeführt werden.SchlussfolgerungenIngenolmebutat, Kryotherapie, Podophyllotoxin und KOH waren hinsichtlich einer vollständigen Abheilung wirksamer als die anderen Interventionen. Allerdings wurden vor kurzem Sicherheitsbedenken hinsichtlich Ingenolmebutat geäußert. Aufgrund der Möglichkeit einer spontanen Abheilung ist bei asymptomatischen Infektionen auch nur deren Beobachtung gerechtfertigt. Faktoren wie unerwünschte Wirkungen, Kosten, Patientenwunsch und medizinische Verfügbarkeit sollten berücksichtigt werden.