Von Frank Wedekind (1864-1918),1 dem Skandalautor und enfant terrible der Literaturszene um 1900, sind heutzutage vor allem das immer noch gern an Schulen gelesene Drama Frühlings Erwachen und die Figur Lulu als prominenteste femme fatale der deutschen
Literatur bekannt. Wedekinds Prosatexte fristen demgegenüber eher ein Nischendasein. Dabei ist jedoch Mine-Haha wahrscheinlich einer der merkwürdigsten Erzähltexte seiner Zeit, in dem sich zudem zentrale Diskurse der Jahrhundertwende auf interessante und provozierende
Weise überkreuzen und amalgamieren.2 Der vollständige Titel der Erzählung in ihrer 1903 publizierten Gestalt lautet: Mine-Haha oder über die körperliche Erziehung der jungen Mädchen. Aus Helene Engels schriftlichem Nachlaß herausgegeben von
Frank Wedekind.3 Als Wedekind den Text zu schreiben begann, war eine Publikation in dieser Form und mit diesem Titel allerdings nicht geplant. Er ist aus einem Projekt zu einem utopischen Roman hervorgegangen,4 dessen Anfänge wahrscheinlich bereits in der Zeit
um 1889/1890 liegen, wobei Wedekind damals noch an den Titel Hidalla oder Das Leben einer Schneiderin dachte. Aus dieser Frühphase ist das zu Lebzeiten Wedekinds unpubliziert gebliebene Exposé Eden erhalten,5 in dem sich Hinweise darauf finden, wie die
Erziehungseinrichtungen und der rituell-religiöse Hintergrund des Romans, wenn er fertig gestellt worden wäre, vielleicht ausgesehen hätten.6 Die Erzählung in ihrer 1903 bzw. 1912 vorliegenden letzten Fassung wurde zum größten Teil 1895 verfasst. Der
Roman selbst blieb unvollendet. Der Gedanke eines Roman-Projekts beschäftigte Wedekind jedoch auch noch späterhin. So finden sich umfangreiche Notizen aus den Jahren 1906/7, die auf eine zeitweilige Wiederaufnahme unter dem Titel Die große Liebe schließen lassen.7
This article presents a comparison of Heimito von Doderer’s historical texts “Das letzte Abenteuer” and “Ein Umweg” and Hugo von Hofmannsthal’s short story “Das Märchen der 672. Nacht” and one-act play “Der Tor und der Tod” in order to demonstrate Doderer’s relationship to the art and literature of the fin-de-siècle era. It focuses on melancholia, a central theme of culture around 1900 that plays a foundational role in Doderer’s works. This investigation concentrates on the Dance of Death as an especially significant motif. Alongside memory, melancholia can be understood as a central aspect of Doderer’s works.
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