schließt dann das eigentliche Küstengebiet aus und nimmt die Karstzone hinter dem Biokovo-Massiv als engeres Auswanderungsgebiet an.Die Eigenbezeichnung für diese Minderheitenvarietät ist einfach naš jezik 'unsere Sprache', bzw. adverbiell na-našu, in Montemitro na-našo, eventuell verkürzt aus na-našu manjeru "auf unsere Weise". Die nächstverwandten standardsprachlichen Varietäten sind Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, v. a. das Standardkroatische, das aber im moliseslavischen Gebiet keinerlei Funktion innehat. Alleinige Dachsprache ist das Italienische (fremdes Dach). In der Schule spielte das MSl, von diversen äußerst kurzlebigen Unterrichtsversuchen und gelegentlichen Aufführungen im Schultheater abgesehen, so gut wie überhaupt nie eine Rolle. Die Moliseslaven sind infolgedessen in ihrer Muttersprache fast ausschließlich Analphabeten. Jeder schriftliche Verkehr findet auf Italienisch statt. 1 Im serbokroatischen (i. F. skr.) Dialektkontinuum gehört das MSl ungeachtet einiger weniger lexikalischer Čakavismen zur štokavisch-ikavischen Gruppe, vgl. etwa mblika 'Milch', MM mbliko, (< *mlěko) vs. kroatisch etc. mlijeko, serbisch mleko und sist 'sich setzen' (< *sěsti) vs. kroatisch sjesti, serbisch sesti. Zur näheren Eingrenzung des Auswanderungsgebietes dient insbesondere die Entwicklung 1 Im Zuge des italienischen Minderheitengesetzes 482 von 1999 wurden diverse offizielle Formulare inzwischen zweisprachig abgefasst (s. u.). Das hatte auf den Alphabetisierungsgrad aber keinen Einfluss, da man sowieso nur die italienische Version liest.