Zusammenfassung
Im Beitrag werden Überlegungen zum kommunikativen Potenzial der chinesischen Messaging-Applikation WeChat angesichts aktueller Tendenzen von Messenger-Kommunikation angestellt. Es werden die wesentlichen funktionalen Änderungen/Ergänzungen gegenüber der ersten Beschreibung im germanistisch-linguistischen Kontext (Szurawitzki 2019b) in den Blick genommen. Nach der Einführung folgt ein Abschnitt zum Forschungsstand, in dem sich auf einschlägige Arbeiten zu WeChat fokussiert wird. In Ergänzung von Szurawitzki (2019b) werden nachfolgend Bemerkungen zu neueren Funktionalitäten von WeChat getätigt, die so bisher in der Germanistischen Linguistik noch nicht beschrieben worden sind, aber mit Blick auf die Fragestellung und das kommunikative Potenzial der Applikation Beachtung finden (müssen). Im Anschluss daran plädiere ich für terminologische Neuerungen im Bereich der Erforschung von Chat- und Messengerkommunikation, da die sich ändernde mediale Umgebung mit noch mehr multimodalen Möglichkeiten existierende Termini zwar nicht obsolet macht, diese Termini aber meines Erachtens die kommunikativen Konstellationen in ihrer Komplexität nicht mehr abdecken. Auf der Basis des bis dahin Gesagten schließt der Beitrag mit einem Abschnitt ab, in dem die Zukunft von WeChat und Messengerkommunikation vor dem Hintergrund von Trends anderer populärer Applikationen wie z. B. Discord, das ursprünglich ein Tool für Gamer:innen war, auch interkulturell reflektiert wird.