Halogenbrücken sind nichtkovalente Wechselwirkungen, in denen Halogenatome als elektrophile Spezies auftreten. Die Energien und geometrischen Charakteristika derartiger Bindungen werden im vorliegenden Kurzaufsatz beschrieben, und es wird diskutiert, welche Voraussetzungen Moleküle erfüllen müssen, um diese Wechselwirkungen eingehen zu können. Die Bildung von Halogenbrücken wirkt sich auf alle Forschungsgebiete aus, die durch molekulare Erkennung und Selbstorganisation bestimmt sind. Es werden einige Prinzipien für das Kristall‐Engineering mithilfe von Halogenbrücken vorgestellt. Das Potenzial derartiger Wechselwirkungen zeigt sich auch in Flüssigkristallen, magnetischen und leitfähigen Materialien sowie in biologischen Systemen.