EinleitungLewinnek hat in klinischen und anatomischen Studien die Komplikationsraten der Hüftgelenkendoprothetik mit der Pfannenausrichtung korreliert und die sogenannte "safe zone" der Pfannenimplantation mit einer Inklinationsstellung von 45 ± 10°und einer Anteversion von 15 ± 10°definiert [13]. Eine ungenaue Pfannenimplantation außerhalb dieser "safe zone" schränkt den möglichen Bewegungsumfang (range of motion) des künstlichen Hüft-gelenkes ein, kann durch unphysiologische Belastungen zu einem erhöhten Abrieb der Gleitflächen und zu einer vorzeitigen aseptischen Prothesenlockerung führen sowie eine erhöhte Luxationsgefahr bedingen [2,11,18].Diese "safe zone" der Pfannenposition wird jedoch bei der konventionellen Operationstechnik auch von erfahrenen Operateuren in bis zu 78% der Hüftendoprothe-senimplantationen nicht erreicht [1,5,8] Die Pfannenposition ist entscheidend für die Funktion einer Hüftge-lenktotalendoprothese. Allerdings kann bei konventionellen Operationsverfahren eine korrekte Pfannenposition aufgrund der fehlenden Information über die Beckenstellung häufig nicht erreicht werden. Für CT-basierte und Fluoroskopie-gestützte Navigationsverfahren konnte eine signifikante Verbesserung der Implantationsgenauigkeit nachgewiesen werden. Die Akzeptanz dieser Systeme ist jedoch aufgrund der zusätzlichen Strahlenbelastung, der hohen Kosten sowie des vermehrten Zeitaufwandes gering. In der vorliegenden anatomischen Studie wurde ein alternatives Navigationsverfahren, die bildfreie Navigation, hinsichtlich ihrer Genauigkeit untersucht. Das bildfreie Navigationssystem ist mit wenigen zusätzlichen Arbeitsschritten verbunden, führt zu keiner wesentlichen Verzögerung der Operation und benötigt keine zusätzliche Bildgebung. An 10 Hüften humaner Leichen wurden Press-fit-Pfannen bildfrei navigiert implantiert und die Pfannenposition intraoperativ mit einem CTbasierten Navigationssystem sowie postoperativ im Becken-CT kontrolliert. Mit einer durchschnittlichen Inklination von 44°(Spanne 40-48°, SABW 2,7°) und einer Anteversion von 18°(Spanne 12-24°, SABW 4,1°) lagen alle Pfannen im Bereich der angestrebten safe zone. Die Genauigkeitsanalyse der bildfreien Navigationssoftware ergab im Vergleich zum CT-basierten Navigationssystem sowie zur postoperativen Becken-CT eine nur geringe, für den klinischen Einsatz tolerable Abweichung für die Pfanneninklination und -anteversion. Das getestete bildfreie Navigationssystem erscheint als eine in der klinischen Routine praktikable und zuverlässige Alternative für die computerunterstützte Implantation von Hüftgelenkspfannen.Key words: Computer-assisted surgery -Image-free navigation -Hip arthroplasty -Hip endoprosthesisThe position of the acetabular cup is of decisive importance for the function of a total hip replacement (THR). Using the conventional surgical technique, correct placement of the cup often fails due to a lack of information about pelvic tilt. With CT-based and fluoroscopicallyassisted navigation procedures the accuracy of implantation has been significantly impro...