Zusammenfassung Im Bereich der beruflichen Kompetenzdiagnostik zeigt sich, dass vor allem kognitive Faktoren eine zentrale Rolle bei der Erklärung der erreichten Leistungsniveaus einnehmen. Berufliche Erfahrungen werden hingegen nur zum Teil als relevant ausgewiesen und bleiben in ihrer Erklärungskraft zumeist hinter den kognitiven Faktoren zurück. Maßgeblich hierbei scheint unter anderem die Operationalisierung beruflicher Erfahrungen, wie beispielsweise über die Dauer der Tätigkeit oder über Selbsteinschätzungen der Befragten. Der Beitrag geht der Frage nach, welcher Einfluss den beruflichen Erfahrungen neben den kognitiven Faktoren zukommt. In der Untersuchung, welche 272 bzw. 208 angehende staatlich geprüfte Techniker und Technikerinnen der Elektrotechnik erfasste, wurde die berufliche Erfahrung einerseits über die Dauer der Berufsausübung nach Erwerb der Facharbeiterqualifikation und andererseits über die Häufigkeit der Durchführung berufstypischer Tätigkeiten im Rahmen der praktischen Berufsausübung erfasst. Es zeigt sich, dass unter Kontrolle der kognitiven Variablen (kognitive Grundfertigkeit und fachspezifisches Wissen) die Dauer der Berufsausübung keine zusätzliche prädiktive Kraft zur Erklärung der Fachkompetenz erbringt. Dahingegen erbringt die Operationalisierung der Berufserfahrung auf Basis konkreter Tätigkeiten, welche