ZusammenfassungUreterstrikturen mit konsekutiver Hydronephrose können sich als Folge endourologischer oder operativer Manipulationen, nach intra- oder extraluminalen entzündlichen Prozessen, als Folge einer Radiotherapie der Nachbarorgane oder auch nach Steinabgängen entwickeln. Anatomische Lage, Längenausdehnung, zugrundeliegende Ursache, Alter und Komorbiditäten des Patienten sowie die bereits durchgeführten Voroperationen im Peritonealraum, Retroperitoneum oder kleinem Becken müssen im Rahmen der Planung einer operativen Korrektur berücksichtigt werden. An Therapieoptionen stehen von der End-zu-End Anastomose über die Ureterolyse und die Ureterneoimplantation bis hin zum Ureter-Ileum-Interponat oder der renalen Autotransplantation eine Vielzahl chirurgischer Techniken zur Verfügung, die individuell abgewogen werden müssen und von dem Chirurgen eine große operative Erfahrung erfordern. Neben den operativ-rekonstruktiven Verfahren müssen auch minimal-invasive Therapieverfahren wie die Implantation selbst-expandierender Stents oder eines pyelovesikalen Bypass in das Therapiespektrum mit einbezogen werden. Bei geeigneter Indikation und entsprechender operativer Erfahrung sind die einzelnen Verfahren mit einer hohen Erfolgsrate von über 90 % und einer signifikanten Komplikationsrate von < 5 % vergesellschaftet. Es ist die Zielsetzung dieses Artikels die verschiedenen Therapieverfahren kritisch darzustellen und Empfehlungen für eine individuelle, differenzialtherapeutische Entscheidung aufzuzeigen.