Einwandige Kohlenstoffnanoröhren (SWCNTs) sind ein 1D‐Nanomaterial, das im nahen Infrarot (NIR, >800 nm) fluoresziert. In der Vergangenheit wurde kovalente Chemie zur Funktionalisierung von SWCNTs wenig genutzt, da sie die NIR‐Emission beeinträchtigt. Es sind jedoch bestimmte sp3‐Defekte (Quantendefekte) im Kohlenstoffgitter beobachtet worden, die die NIR‐Fluoreszenz erhalten und sogar zu einer neuen, rotverschobenen Emission führen. Hier berichten wir über Quantendefekte, die mittels lichtinduzierter Diazoniumchemie eingeführt wurden und als Ankerpunkte für Peptide und Proteine dienen. Wir zeigen, dass Maleimid‐Anker die Konjugation Cystein‐haltiger Proteine, z. B. eines GFP‐bindenden Nanobodys, ermöglichen. Darüber hinaus fungiert ein Fmoc‐geschützter Phenylalanin‐Defekt als Ausgangspunkt für die Konjugation von sichtbaren Fluorophoren zur Erzeugung mehrfarbiger SWCNTs und In‐situ‐Peptidsynthese direkt auf dem Nanoröhren. Daher stellen diese Quantendefekte eine vielseitige Plattform dar, um sowohl die photophysikalischen Eigenschaften der Nanoröhren als auch ihre Oberflächenchemie anzupassen.