Zusammenfassung
Ziel: An einem heterogenen Kollektiv von Patienten mit gastrointestina-len Beschwerden wurde der Einfluß von Testspeisen unterschiedlicher Konsistenz auf Peristaltik und Entleerungsrate des Magens untersucht. Methodik: Bei 12 Patienten wurde nach Gabe von radioaktiv markierter semiliquider sowie fester Testspeise eine konventionelle Magenfunktionsszintigraphie durchgeführt. Zusätzlich zu der Standardauswertung mit Zeit-Aktivitätskurven wurden für zwei festgelegte Zeitintervalle (Früh- und Spätphase) kondensierte Bildsequenzen erstellt, auf deren Grundlage mittels Fourier-Analyse Amplitude und Frequenz der Magenkontraktionen ermittelt wurden. Ergebnisse: Erwartungsgemäß wurde die Magenentleerung von der Konsistenz der Testspeise beeinflußt. Feste Speisen wurden langsamer entleert als die semiliquide Mahlzeit (p <0,01). Dagegen hingen Amplitude und Frequenz der Magenkontraktionen nicht von der Konsistenz der verabreichten Testspeise ab. Mit fortschreitender Untersuchungsdauer/Magenentleerung fand sich sowohl bei Studien mit semiliquider als auch fester Testspeise ein signifikanter Anstieg der Kontraktionsamplituden (p <0,05). Die Kontraktionsfrequenz zeigte keine zeitliche Abhängigkeit. Schlußfolgerung: An intraindividuell erhobenen Vergleichsdaten ließ sich belegen, daß, im Gegensatz zur Entleerungsrate, Amplitude und Frequenz der Magenkontraktionen nicht von der Konsistenz einer verabreichten Testspeise abhängen. Aufgrund der deutlich kürzeren Untersuchungszeit und einfacheren Zubereitung sind semiliquide Testspeisen in der Routinediagnostik zu bevorzugen. Änderungen der Kontraktionsamplitude im zeitlichen Verlauf legen eine standardisierte Vorgehensweise bei der Datenaufzeichnung nahe.