ZusammenfassungDie extrakorporale Photopherese (ECP) ist eine Behandlungsmethode, die bei
Patienten mit T-Zell-vermittelten Erkrankungen wie der Graft-versus-Host-Disease
(GVHD) seit Jahren erfolgreich klinisch angewandt wird. Unter den Patienten nach
soliden Organtransplantationen zeigen lungentransplantierte Patienten bei
supportivem Einsatz der ECP-Therapie auch ein gutes klinisches Ansprechen bei
Vorliegen einer Bronchiolitis obliterans als Hinweis auf eine chronische
Abstoßungsreaktion (Nachweis eines stabilen forcierten exspiratorischen
Einsekundenvolumens [FEV1]). Studien zeigen, dass sich durch den therapeutischen
Einsatz der ECP eine Verlangsamung der chronischen Abstoßung nach
Lungentransplantation (LTX) erreichen lässt.Bei einer 39-jährigen Patientin mit Bronchiolitis-obliterans-Syndrom (BOS)
(Stadium 2) als Zeichen einer chronischen Funktionsstörung des
Lungen-Allotransplantats nach sequenzieller Doppellungentransplantation wurde
eine ECP-Behandlung empfohlen. Die ECP wurde ambulant mit einer Frequenz von 2
ECP-Behandlungen an 2 aufeinanderfolgenden Tagen alle 4 Wochen durchgeführt. Die
Behandlung wurde offline durchgeführt und die MCS+(Haemonetics) für die
Leukapherese verwendet. Das behandelte Volumen lag zwischen 1,0 und 1,5
Gesamtkörpervolumen (TBV). Als Strahlungsquelle diente ein
UVA-PIT-Bestrahlungsgerät. Dem vor der Bestrahlung gewonnenen Leukapheresat
wurde Methoxsalen in einer Dosierung von 300 ng/ml zugesetzt. Das Leukapheresat
mit einem Hämatokrit < 3% wurde mit UVA-Licht (Bestrahlungsdosis > 2
J/cm2)bestrahlt und nach der Behandlung retransfundiert. Es wurde
eine Verlangsamung der chronischen Abstoßungsreaktion bei Bronchiolitis
obliterans und eine Stabilisierung der Lungenfunktion erreicht, die sich in
einem stabilen FEV1 zeigte.