269 got. gards ο�κος und garda α�λ� Ludwig Rübekeil got. gards ο�κος und garda α�λ�: semantische Konsistenz und RaumKonzept die semantischen Konstellationen in der Wortfamilie um got. gards 'hof' erscheinen auf den ersten Blick sehr verwickelt. ein zweiter Blick zeigt aber grundlinien, die das Bild an einigen stellen deutlich vereinfachen, dafür an anderen stellen neue Fragen aufwerfen. die folgenden absätze sollen einen kleinen Überblick über die innergotischen Verhältnisse bieten, wobei vergleichende aspekte nur am Rande zur sprache kommen werden. gards 'ο�κος, ο�κíα, α�λ�, προαúλιον' das gotische überliefert, wie andere germ. sprachen auch, ein starkes substantivum gards in der Bedeutung 'haus'. es handelt sich um einen mask. i-stamm, der durch Flexionsformen wie d.pl. gardim (mt. 11,8; 1. tim. 3,12) oder a.pl. gardins (Lk. 16,4; mk. 10,30; 1. Kor. 11,22; 1. tim. 5,13; 2. tim. 3,6; tit. 1,11) gut gestützt ist, auch wenn in der Überlieferung die mehrdeutigen (d. i. mit den a-stämmen übereinstimmenden) singularformen überwiegen. im gegensatz zum gotischen haben die anderen germ. sprachen, ihrerseits gut bezeugt, einen a-stamm, etwa an.