Die Bedeutung der Kommunikation von Schiedsrichter*innen-Entscheidungen für deren Akzeptanz ist hinlänglich bekannt. Dennoch existiert kaum empirische Forschung, die das tatsächliche kommunikative Geschehen und damit die konkrete Regeldurchsetzung in der Sportinteraktion in den Blick nimmt und deren Strukturen und Dynamiken analysiert. Vor diesem Hintergrund präsentiert der vorliegende Beitrag einen Vorschlag zur theoretischen Konzeptualisierung und empirischen Untersuchung der Kommunikation von und mit SR ‚auf dem Platz‘. Grundlage dieses Vorschlages ist ein von Simmels Soziologie sozialer Formen inspiriertes kommunikationstheoretisches Verständnis des schiedsrichter*ingeführten Fußballspiels als triadischer Konkurrenz. Dieses macht verständlich, dass und warum Protest gegen SR-Entscheidungen und Versuche der Einflussnahme systematisch erwartbar sind, wodurch SR vor besondere Anforderungen hinsichtlich der Kommunikation ihrer Entscheidungen und des ‚Konfliktmanagements‘ gestellt werden. Von dieser theoretischen Grundlegung ausgehend, skizziert der Beitrag method(olog)ische Überlegungen zur empirischen Analyse der Kommunikation zwischen SR und Spielparteien, um schließlich auf dieser Grundlage exemplarisch eine Analyse zweier Kommunikationssequenzen vorzustellen, die Einblick in Konfliktentstehung, -eindämmung und -dynamik in der Interaktion zwischen Schiedsrichter*innen und Spieler*innen gibt.