ZusammenfassungDie Österreichische Nationalbibliothek hat 2003 ein Projekt zu Erfassung von nach wie vor in ihren Beständen lagerndem Raubgut aus der NS-Zeit initiiert. 52 403 Werke wurden nach zweijährigen Recherchen als bedenkliche Erwerbungen eingestuft und werden seither, nach entsprechenden Beschlüssen des österreichischen Kunstrückgabebeirats, an die Erben der Geschädigten übergeben. Die Rückstellungen sind weit fortgeschritten, über 49 000 Objekte wurden bereits restituiert. Daneben ist die Österreichische Nationalbibliothek um größtmögliche Transparenz hinsichtlich ihrer NS-Vergangenheit bemüht: Zwei Ausstellungen und zahlreiche Publikationen zum Thema sowie eine lückenlose Erschließung und Öffnung des hauseigenen Archivs zeichnen ein Bild der Vorgänge in der NS-Zeit, der Restitutionen in der Nachkriegszeit sowie der aktuellen Recherchen und geben damit der Öffentlichkeit Einblick in ein dunkles Kapitel der nationalen Gedächtnisinstitution.