Die Chemie der Borylenkomplexe hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt.[1] Basierend auf einem genaueren Verständnis der Bindungssituation von BR-Liganden wurde mittlerweile erkannt, dass sperrige und elektronenliefernde Substituenten R notwendig für die Synthese terminaler Borylenkomplexe [L x M = B À R] sind. Dies ist darauf zurückführen, dass trotz der ¾hnlichkeit zum synergistischen Bindungsschema der CO-Komplexe die Koordination von BR an ein Metallzentrum zu einer Konzentration von positiver Ladung am Boratom führt, und das Borylenzentrum daher durch den Substituenten R elektronisch und sterisch gegen einen nukleophilen Angriff geschützt werden muss.[2] Aus diesem Grund haben sich sperrige Aminogruppen bei der Synthese von Borylenkomplexen besonders bewährt, [3] wohingegen ähnliche Verbindungen mit Mesityl-, [4] Hypersilyl- [5] oder Metallsubstituenten [6] eher selten sind. Während die NR 2 -Substituenten einerseits für die Synthese vorteilhaft sind, beeinträchtigen sie andererseits die Reaktivität der neutralen Komplexe [L x M = B = NR 2 ], und abgesehen von wenigen Ausnahmen [7] ist die Chemie dieser Spezies auf photochemisch induzierte Borylentransferreaktionen beschränkt.[8] Es wäre daher wünschenswert, weniger stark stabilisierende Substituenten, vorzugsweise Alkylgruppen, einzuführen. Bisher waren aus dieser Substanzklasse nur die Zweikernkomplexe [m-BtBu{(h 5 -C 5 H 4 R)Mn(CO) 2 } 2 ] (1 a, R = H; 1 b, R = Me) bekannt.[9] Hier berichten wir nun über den ersten terminalen Alkylborylenkomplex, der durch eine neuartige phosphaninduzierte Spaltung aus einer zweikernigen Vorstufe hergestellt wurde.Eine [12] sind um 22 bzw. 33 pm größer. Der B1-C21-Abstand von 1.531(11) gleicht dem Wert von 1.547(5) in tBu À B = C(SiMe 3 ) 2 , [13] das ein vergleichbares Substitutionsmuster an einem zweifach koordinierten Borzentrum aufweist.Erste Informationen über die Reaktivität der neuen Verbindung konnten durch die Umsetzung von 3 mit