᭤Vorteile der Lokaltherapie ᭤Unerwünschte Wirkungen ᭤Frequenz von Nebenwirkungen Zytotoxische Effekte besonders bei der Wundheilung beachten Lernziele • Kenntnis prinzipieller Vor-und Nachteile der topischen Anwendung von Antiseptika bzw. Antibiotika • Kenntnis der eingesetzten Substanzklassen, ihres antimikrobiellen Wirkspektrums und möglicher lokaler bzw. systemischer Nebenwirkungen • Kritische Beurteilung des Einsatzes topischer Antibiotika Infektiöse Hauterkrankungen zählen zu den häufigsten Dermatosen. Dementsprechend erfreuen sich topische Antibiotika und Antiseptika in der Dermatologie einer großen Beliebtheit. Sie werden bei nachgewiesenen oder vermuteten kutanen Infektionen, bei Akne und Rosazea sowie vielfach auch zur Prophylaxe kutaner Infektionen (nach Traumata oder postoperativ) eingesetzt. Die Indikationsstellung zur topischen antimikrobiellen Behandlung muß unter kritischer Abwägung von Nutzen und Risiken dieser Substanzen erfolgen. ᭤ Vorteile der antimikrobiellen Lokaltherapie gegenüber der systemischen Therapie sind • rascher Wirkungseintritt • höhere Wirkstoffkonzentrationen in der Epidermis • Vermeidung (bzw. Reduktion) systemischer Nebenwirkungen • Vermeidung einer intestinalen Resistenzselektion Diesen Vorteilen stehen mögliche ᭤ unerwünschte Wirkungen gegenüber: • Induktion einer Kontaktsensibilisierung • lokal toxische Effekte (Wundheilung) • resorptive Toxizität • Resistenzselektion innerhalb der kutanen Flora • Resistenzentwicklung gegenüber Systemantibiotika Die ᭤ Frequenz dieser Nebenwirkungen ist zum Teil sehr hoch: Kontaktsensibilisierungen gegenüber topischen Antibiotika werden bei bis zu 30% der Patienten mit Ulcera crurum und 15% der Patienten mit chronischer Otitis externa beoabachtet [68]. Bis zu 100% der aeroben Flora ist nach topischer Erythromycinbehandlung resistent gegenüber diesem Antibiotikum [39]. Zytotoxische Effekte topischer Antiseptika und Antibiotika sind insbesondere bei der Wundheilung zu bedenken [81, 86].